New York – Die Wall Street hat am Montag ihrer zuletzt guten Entwicklung Tribut gezollt und ist kaum von der Stelle gekommen. Die Anleger verdauten nun den steilen Kursanstieg der vergangenen Wochen, sagte ein Aktienhändler. Dies bedeute jedoch nicht notwendigerweise, dass die Rally bereits vorbei sei. Nun richte sich der Blick auf die baldige Sitzung der US-Notenbank Fed.
Der Dow Jones Industrial pendelte in einer vergleichsweise kleinen Spanne um seinen letzten Schlusskurs und verabschiedete sich 0,09 Prozent fester bei 17’229,13 Punkten. Bereits am Freitag war der US-Leitindex auf dem höchsten Stand des noch jungen Börsenjahres aus dem Handel gegangen – sein Jahresminus hat er auf aktuell 1,12 Prozent eingedämmt.
Ähnlich erfreulich sieht es beim marktbreiten S&P-500-Index aus, der zum Wochenauftakt aber 0,13 Prozent tiefer bei 2019,64 Punkten schloss. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,13 Prozent auf 4367,33 Punkte hoch – hier steht seit Jahresbeginn jedoch noch ein Minus von knapp 5 Prozent zu Buche.
Der Markt rechnet nicht damit, dass die Fed am kommenden Mittwoch den Leitzins weiter anhebt. Allerdings könnten die Währungshüter Signale für einen Zinsschritt in den kommenden Monaten liefern. Als Gründe für die derzeit abwartende Haltung gelten eine Konjunkturflaute in wichtigen Schwellenländern, die jüngsten Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten und enttäuschende US-Konjunkturdaten zu Beginn des Jahres.
Bei Einzelwerten sorgten Übernahmepläne für Bewegung. In der Hotelbranche bekommt Marriott International bei der geplanten Übernahme des Rivalen Starwood Konkurrenz: Ein Konsortium mehrerer Unternehmen will je Starwood-Aktie 76 US-Dollar bezahlen. Wie bei der Marriott-Offerte sollen die Anteilseigner zusätzliches Geld aus dem Verkauf des Timesharing-Geschäfts erhalten. Die Starwood-Aktionäre jubelten: Die Papiere zogen um 7,82 Prozent auf 75,93 Dollar an. Für die Papiere von Marriott ging es um knapp 3 Prozent nach oben.
Die Aktionäre der Touristik-Website Tripadvisor konnten sich über ein Kursplus von 4,46 Prozent freuen. Beobachter verwiesen darauf, dass Meldungen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter Spekulationen über ein Übernahmeinteresse des Online-Reiseportalbetreibers The Priceline Group geschürt hätten. Dessen Aktien schlossen knapp im Minus.
Sogar einen Kurssprung von fast 24 Prozent legten die Aktien von The Fresh Market hin. Sie wurden von der Nachricht beflügelt, dass die Investmentfirma Apollo Global Management die Gourmet-Supermarktkette für 1,4 Milliarden Dollar in bar schlucken will. Die Anteilsscheine von Apollo notierten knapp ein halbes Prozent fester.
Daneben gab auch ein Analystenkommentar Auftrieb: Die Anteilsscheine von Tesla setzten mit plus 3,69 Prozent ihre Erholungsrally fort. Die Experten von Robert Baird hatten sich positiv zu den Papieren des Elektroautobauers geäussert.
Der Euro kämpfte im New Yorker Handel mit der Marke von 1,11 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zuvor auf 1,1119 (Freitag: 1,1090) Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 6/32 Punkte auf 96 31/32 Punkte und rentierten mit 1,96 Prozent. (awp/mc/upd/ps)