US-Schluss: Dow Jones gewinnt 0,3% auf 23’401 Punkte

Boerse

New York – Die Standardwerte-Indizes an der Wall Street haben sich am Donnerstag dank guter Unternehmenszahlen vom gestrigen Rücksetzer erholt. Dagegen schwächelte die Technologiebörse Nasdaq erneut. Neben der Flut von Geschäftsberichten standen die Spekulationen über die Nachfolge von US-Notenbankchefin Janet Yellen und der angekündigte, vorsichtige Ausstieg der Europäischen Zentralbank (EZB) aus ihrer ultralockeren Geldpolitik im Fokus. Dass nach dem US-Senat nun auch das Repräsentantenhaus den Haushaltsentwurf für 2018 verabschiedet und damit den Weg für die geplante Steuerreform von Präsident Donald Trump freigemacht hat, sorgte für keine erkennbaren Kursimpulse.

Der Dow Jones Industrial schloss 0,31 Prozent höher bei 23 400,86 Punkten. Am Dienstag hatte der US-Leitindex den 15. von bis dahin 17 Handelstagen im Oktober mit einem Rekord geschmückt und war bis auf rund 23 485 Punkte gestiegen. Falls es die kommenden Tage keinen Kurssturz gebe, werde der aktuelle Bullenmarkt sich als zweitlängster in der Geschichte der Wall Street erweisen, schrieb Aktienstratege Ralf Zimmermann vom Bankhaus Lampe.

Der marktbreite S&P 500 rückte am Donnerstag um 0,13 Prozent auf 2560,40 Punkte vor, wogegen es für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,28 Prozent auf 6037,87 Zähler nach unten ging.

Aus der lustlosen Technologiebranche stach der Kurznachrichtendienst Twitter positiv heraus: Dank eines überraschend starken dritten Quartals konnten sich die leidgeprüften Aktionäre über einen Kurssprung von 18,49 Prozent freuen.

Auch der neu fusionierte Chemiekonzern DowDupont überzeugte die Anleger mit besser als erwartet ausgefallenen, vorläufigen Quartalszahlen, welche die Titel um 2,76 Prozent steigen liessen. Für die Aktien des Linde-Fusionspartners Praxair ging es nach guten Zahlen des Gaskonzerns sogar um 4,16 Prozent hoch. Beim Autobauer Ford sprudelten dank geringerer Kosten sowie guter Geschäfte mit SUV und Pick-up-Trucks die Gewinne. Die Aktien stiegen um 1,91 Prozent.

Bei UPS stand ein Kursplus von 0,66 Prozent zu Buche, obwohl die Hurrikan-Serie in den USA einen Gewinnanstieg beim Paketdienst im dritten Quartal verhindert hatte. Analysten hatten allerdings schon mit einer solchen Entwicklung gerechnet. Zudem fiel der Quartalsumsatz besser aus als gedacht, und für das Gesamtjahr engte Finanzchef Richard Peretz die Zielspanne für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie nach oben ein.

Dagegen büssten die Anteilsscheine von Bristol-Myers Squibb 4,77 Prozent ein, obwohl der Pharmakonzern seine Prognose für die um Sondereffekte bereinigten Ergebnisse das dritte Mal in diesem Jahr anhob. Im dritten Quartal blieb das Unternehmen gleichwohl etwas hinter den Erwartungen zurück.

Dem Düngerkonzern und K+S-Konkurrenten Potash machten schwache Geschäfte mit Phosphat- und Stickstoffdünger das Leben schwer. Die Aktien quittierten den durchwachsenen Zwischenbericht und die tendenziell nach unten revidierten Gewinnziele mit einem Kursverlust von 1,68 Prozent.

Der Euro rutschte nach den EZB-Beschlüssen auf zuletzt 1,1646 US-Dollar ab, was den tiefsten Stand seit Ende Juli bedeutete. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,1753 (Mittwoch: 1,1785) Dollar festgesetzt. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren verloren 7/32 Punkte auf 98 6/32 Punkte und rentierten mit 2,46 Prozent. (awp/mc/pg)

NYSE
NASDAQ

Exit mobile version