US-Eröffnung: Erholung nach Jobbericht – Amazon und Intel als Treiber

Börse USA

(Adobe Stock)

New York – Nach drei Verlusttagen gibt es am Freitag an der Wall Street einen Erholungsversuch. Nachdem unter den Tech-Riesen in den vergangenen Tagen weder Alphabet noch Meta oder Microsoft mit ihren Resultaten für positive Impulse sorgen konnten, gelang dies am Freitag Amazon und Intel.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte am Ende der ersten Handelsstunde um 1,15 Prozent auf 42.243,75 Punkte zu. Er glich so das bisher aufgelaufene Wochenminus wieder mehr als aus. Amazon und Intel halfen als Technologiewerte auch dem US-Leitindex.

Der marktbreite S&P 500 legte am um Freitag 1,08 Prozent auf 5767,15 Punkte zu. Der tags zuvor abgerutschte Nasdaq 100 gewann 1,19 Prozent auf 20.127,59 Zähler. Der stark von Technologiewerten geprägte Index kehrte damit wieder über die Marke von 20.000 Punkten zurück, auch wenn aus der Riege der grossen Tech-Werte die Apple -Aktie schwächelte.

Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten für Oktober bewegten zunächst nur wenig, denn ihre Bedeutung wurde an diesem Tag relativiert. «Der Arbeitsmarktbericht aus den USA von heute ist schwer zu interpretieren, da er stark durch die beiden Hurrikane Helene und Milton sowie Streiks verzerrt ist», sagte Eckhard Schulte von MainSky Asset Management. Seiner Einschätzung nach ändert sich nichts daran, dass die US-Notenbank Fed am kommenden Donnerstag die Leitzinsen wohl weiter senken werde.

Nach dem zwischenzeitlichen Rekordhoch beim Dow war der Oktober noch schwach zu Ende gegangen. Börsianer sind jetzt gespannt, was der November bringt – insbesondere wegen der bevorstehenden US-Wahl. Die macht es laut dem Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners besonders spannend, denn eigentlich gelte der November als guter Börsenmonat. In den jüngeren Jahrzehnten habe die Weihnachts- oder Jahresendrally stets früher eingesetzt.

Die Amazon-Aktie sprang um sieben Prozent nach oben, tat sich aber schwer damit, über die 200-Dollar-Marke zu klettern und den knapp darüber liegenden Rekord einzustellen. Lob gab es unter Analysten vor allem für die rekordhohe Marge des Online-Händlers. In Anlehnung an Halloween bezeichnete Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies die Profitabilität als geradezu «spuktakulär». Auch das operative Ergebnisziel für das laufende Quartal zerstreue teilweise Sorgen.

Intel war Amazon auf der Fährte mit einem Anstieg, der zuletzt 6,6 Prozent gross war. Per Schlussstand vom Donnerstag waren sie mit einem Minus von 57 Prozent aber auch ein besonders grosser Jahresverlierer an der Nasdaq. Nun beruhigte der Chipkonzern die Anleger mit seinem Umsatzausblick für das laufende Quartal ein Stück weit. Analysten bleiben aber durchaus skeptisch für den einstigen Chipvorreiter, der seit Jahren mit Problemen kämpft.

Apple durchkreuzte die gute Freitagsbilanz der Tech-Werte, denn hier sank der Kurs nach den Zahlen um 0,6 Prozent. Der iPhone-Hersteller hat im vergangenen Quartal trotz der riesigen Steuernachzahlung in Irland einen Gewinn von 14,7 Milliarden US-Dollar verbucht. Analyst David Vogt von der UBS monierte aber die Aussagekraft des Ausblicks auf das laufende erste Quartal.

Kursgewinne gab es nach Zahlen im Ölsektor. Neben einem unspektakulären Anstieg um 0,3 Prozent bei Exxonmobil galt dies vor allem für Chevron mit einem Kurssprung um 3,8 Prozent. Der Ölkonzern hat dank ausgeweiteter Förderung im dritten Quartal mehr verdient als gedacht. Die Aktien erreichten den höchsten Stand seit Anfang August. (awp/mc/ps)

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