US-Schluss: Dow rückt 1,3% auf 24’668 Punkte vor

US-Schluss: Dow rückt 1,3% auf 24’668 Punkte vor

New York – Die Wall Street hat am Mittwoch ihre deutlichen Vortagesverluste grösstenteils wettgemacht. Entscheidend dafür war in erster Linie eine nachlassende Spannung am italienischen Finanzmarkt. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial baute seine zum Start verbuchten Gewinne zunächst kontinuierlich aus, bevor ihn im späten Handel etwas die Kraft verliess. Der Schlusskurs von 24’667,78 Punkten bedeutete ein Plus von 1,26 Prozent.

Gleichwohl ist die Bilanz für den Dow seit Jahresanfang noch immer leicht negativ. Am Dienstag hatte die politische Krise in Italien mit ihren Ansteckungsgefahren für die weltweiten Finanzmärkte auch in New York die Kurse unter Druck gesetzt. Für den marktbreiten S&P 500 ging es zur Wochenmitte um 1,27 Prozent hoch auf 2724,01 Zähler. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,72 Prozent auf 6976,37 Punkte zu.

Am italienischen Anleihemarkt entspannte sich die Lage merklich. Die politische Unsicherheit in dem südeuropäischen Land bleibt aber hoch. Es wird mittlerweile auch nicht ausgeschlossen, dass es doch noch zu einer Koalition der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der fremdenfeindlichen Lega kommt. Die Sterne unterbreiteten einen Lösungsvorschlag, der vorsieht, von dem umstrittenen Kandidaten für das Finanzministerium abzurücken und eine Person «mit gleichem Format» zu finden. Ob sich die Lega darauf einlässt, ist allerdings fraglich.

Konjunkturseitig standen in den USA zunächst Jobdaten im Blick. So waren im Mai weniger neue Stellen in der Privatwirtschaft geschaffen worden als erwartet, wie aus den Zahlen des Dienstleiters ADP hervorging. Die Erwartungen an eine Zinserhöhung seitens der Notenbank Fed im Juni dürften dadurch aber nicht geschmälert werden, hiess es von der Helaba. Der offizielle US-Arbeitsmarktbericht der Regierung wird an diesem Freitag veröffentlicht. Die US-Wirtschaft war zudem zum Jahresbeginn geringfügig schwächer gewachsen als bisher bekannt. Der US-Konjunkturbericht der Notenbank, das sogenannte Beige Book, hinterliess wie so oft am Aktienmarkt keine Spuren.

Bester Dow-Wert waren mit einem Plus von 3,93 Prozent auf 81,50 Dollar die Aktien des Ölkonzerns ExxonMobil. Das Analysehaus RBC Capital hatte sie von «Sector Perform» auf «Outperform» hochgestuft und das Kursziel von 90 auf 100 US-Dollar angehoben. Die Papiere des Wettbewerbers Chevron rückten auf Platz zwei im Dow um 3,11 Prozent vor. Die Ölpreise waren am Mittwoch wieder deutlich auf dem Vormarsch.

Auch Bankenwerte erholten sich angesichts der Entspannungssignale vom italienischen Finanzmarkt. So gewannen im Dow die Aktien von JPMorgan 2,28 Prozent, nachdem sie am Vortag mit Einbussen von mehr als 4 Prozent der grösste Verlierer in dem Barometer gewesen waren.

Kräftig nach oben mit 1,91 Prozent ging es auch für die Anteile von Salesforce. Der Softwarehersteller rechnet mit mehr Erlösen als die optimistischsten Analysten. Der Umsatz werde im laufenden Geschäftsjahr bei 13,08 bis 13,13 Milliarden US-Dollar liegen, hatte der SAP -Konkurrent bereits am Vorabend nach US-Börsenschluss mitgeteilt. Experten waren nur von bis zu 13,05 Milliarden Dollar ausgegangen. Am Mittwoch hoben nun gleich mehrere Analysten ihre Kursziele für Salesforce an.

Ein positiver Bericht des einflussreichen US-Verbrauchermagazins «Consumer Reports» gab den Aktien von Tesla Auftrieb. Die Papiere des Elektroauto-Herstellers gewannen 2,81 Prozent.

Eine Kreisemeldung, wonach Fiat Chrysler mit seiner Marke Jeep weltweit expandieren will und im Gegenzug die Verkäufe der Marke Fiat in Nordamerika und China stoppen könnte, bescherte den Anteilen des italienisch-amerikanischen Autobauers Kursgewinne von 6,17 Prozent.

Für die Papiere von Michael Kors hingegen ging es nach Quartalszahlen um 11,45 Prozent in die Tiefe. Marktbeobachter enttäuschte der Ausblick des Modekonzerns.

Der Eurokurs stieg wieder deutlich über 1,16 US-Dollar. Dabei stützte die Beruhigung am italienischen Finanzmarkt. In New York wurde die Gemeinschaftswährung zuletzt mit 1,1665 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1632 (Dienstag: 1,1558) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8597 (0,8652) Euro. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren verloren 17/32 Punkte auf 100 9/32 Punkte und rentierten mit 2,84 Prozent. (awp/mc/ps)

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