US-Schluss: Erneut Verluste

New York – Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten und die fortgesetzte Talfahrt des Ölpreises haben am Dienstag die US-Börsen belastet. Es herrsche erhöhte Nervosität, hiess es am Markt. Der Dow Jones Industrial drehte nach einem freundlichen Start in die Verlustzone und ging letztlich mit einem Minus von 0,74 Prozent bei 17’371,64 Punkten aus dem Tag. Am Vortag hatte der Wall-Street-Index mit einem Minus von fast 2% Minus den grössten Verlust seit Oktober verbucht.

Der S&P-500-Index sank am Dienstag um 0,89% auf 2002,61 Punkte. An der Nasdaq sackte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,20% auf 4110,83 Punkte ab.

Ein Investmentstratege sagte: «Solange der Ölpreis keinen Boden gefunden hat, dürfte es auch am Aktienmarkt weiter abwärts gehen.» Ein hohes Angebot auf dem Weltmarkt belastet weiterhin die Öl-Preise. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete im Tagesverlauf gerade mal ein wenig mehr als 48 USD.

Zudem war in den USA der Auftragseingang in der Industrie im November stärker als erwartet zurückgegangen und im Dienstleistungssektor hatte sich die Stimmung im Monat Dezember stärker eingetrübt als prognostiziert. Der ISM-Index Dienste fiel auf 56,2 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr.

Unter den Einzelwerten zählten die Titel von General Electric mit minus 2,15% auf 24,07 US-Dollar zu den schwächsten im Dow. Eine Studie der Deutschen Bank belastete. Analyst John Inch rechnet mit Gegenwind auf der Ergebnisseite des Industriekonzerns und stufte die Aktie daher von «Buy» auf «Hold» ab. Die Restrukturierung inklusive der Verkleinerung der Finanzierungs- und Leasingsparte GE Capital sei langfristig positiv. Allerdings dürfte der Gegenwind bei den Gewinnen durch den Abbau bei GE Capital grösser sein als bisher gedacht, schrieb er.

Erschwerend komme bei GE das herausfordernde Umfeld in den weltweiten Energieerzeugungsmärkten hinzu, so Inch. Er reduzierte daher seine Schätzung für das Ergebnis je Aktie 2016 um 10 US-Cent auf 1,85 Dollar und senkte entsprechend das Kursziel von 30 auf 28 Dollar.

Der Telekomkonzern Verizon ist laut Kreisen am Internetpionier AOL interessiert. Erwogen wird eine Zusammenarbeit über ein Joint Venture oder einen Kauf, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete. Während Verizon im Dow mit einem Plus von 1,01% zweitstärkster Wert nach Merck & Co. waren, rückten die AOL-Titel um 3,38% vor.

Die Aktien von Facebook sanken hingegen nach der Ankündigung einer weiteren Übernahme um 1,35%. Der Betreiber des Online-Netzwerks will den US-Spezialisten für Spracherkennungssoftware, Wit.ai, kaufen.

Im Fokus standen zudem erneut die Papiere von Fiat Chrysler. Nachdem sie am Vortag nach US-Absatzzahlen für Dezember deutlich nachgegeben hatten, legten sie nun um 3,02% zu. Wie der Vorstandschef der Jeep-Sparte, Mike Manely, in Detroit sagte, hat der Konzern das Absatzziel bei Jeeps von einer Million im vergangenen Jahr übertroffen. Die Jeep-Sparte ist für die weltweiten Expansionspläne von Fiat Chrysler besonders wichtig. (awp/mc/pg)

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