US-Schluss: Dow steigt um 1,7% auf 24’601 Punkte

Boerse

New York – Nach dem jüngsten Kursrutsch an den US-Börsen scheinen die Anleger wieder zunehmend Mut zu fassen: Am Montag ging es an der Wall Street erneut kräftig aufwärts, nachdem bereits am Freitag gegen Handelsschluss eine kräftige Erholungsbewegung eingesetzt hatte. Trotz aller Skepsis herrsche wieder mehr Zuversicht, auch wenn es vorbei sei mit den ruhigen Tage an den Aktienmärkten, sagten Marktanalysten.

Der Dow Jones Industrial legte letztlich um 1,70 Prozent auf 24’601,27 Punkte zu. Allerdings war es für den US-Leitindex seit seinem Rekordhoch Ende Januar in der Spitze um etwas mehr als 12 Prozent abwärts gegangen. Allein die vergangene Börsenwoche war die schlimmste für die Wall Street seit zwei Jahren gewesen. Die aus der langen Phase an Rekorden erwachsene Sorglosigkeit am US-Aktienmarkt war der Angst vor dem Ende des billigen Geldes und wieder steigenden Zinsen gewichen.

Der breit gefasste S&P 500 beendete den Montag mit einem Plus von 1,39 Prozent auf 2656,00 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,73 Prozent auf 6523,85 Zähler.

In den Blick der Anleger rückten einmal mehr Pläne des US-Präsidenten Donald Trump. Dieser stellte zum Wochenstart seinen seit langem angekündigten Plan zur Sanierung der Infrastruktur sowie seinen Wunschetat-Entwurf für das Finanzjahr 2019 vor. Beide Vorhaben würden die Vereinigten Staaten allerdings mehrere Billionen US-Dollar kosten und das Haushaltsdefizit deutlich erhöhen. Zumindest Trumps Etat-Entwurf dürfte aber so nicht umgesetzt werden.

Zu den Favoriten im Dow zählten neben Apple, die um 4,03 Prozent stiegen, auch die Aktien von Cisco und American Express . Beide profitierten von positiven Analystenkommentaren. Die Anteile des Kreditkartenanbieters AmEx stiegen um 3,25 Prozent und die des Netzwerkausrüsters Cisco um 2,71 Prozent. Die Experten der japanischen Bank Nomura hatten für beide eine Kaufempfehlung ausgesprochen.

Mehrere negative Analystenkommentaren hingegen belasteten die Anteile von General Electric, die als grösster Verlierer im Dow 0,80 Prozent einbüssten.

Darüber hinaus standen erneut Übernahmen im Fokus. Walt Disney könnte bei der geplanten 52 Milliarden Dollar teuren Übernahme von grossen Teilen des Rivalen 21st Century Fox doch noch Konkurrenz bekommen. Der Kabelkonzern Comcast erwäge erneut eine Offerte abzugeben, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Die Papiere von Disney stiegen im Dow um unterdurchschnittliche 0,29 Prozent, die von 21st Century Fox gewannen 1,88 Prozent und die Anteilscheine von Comcast schlossen fast unverändert.

Der Rüstungskonzern General Dynamics will sich mit einem Kauf im Informationstechnik- und Regierungsgeschäft stärken und den IT-Dienstleister CSRA für rund 9,6 Milliarden US-Dollar (7,8 Milliarden Euro) inklusive Schulden kaufen. Beide Führungsgremien haben sich bereits geeinigt. Während die CSRA-Aktien um 31 Prozent in die Höhe schossen, verloren die Aktien von General Dynamics 1,21 Prozent.

Wieder im Blick standen auch die Chiphersteller Broadcom und Qualcomm, nachdem sich Broadcom nun den Grossteil seiner Finanzierung für eine mögliche Übernahme des Konkurrenten gesichert hat. Die Broadcom-Anteile gewannen 3,78 Prozent, Aktien von Qualcomm stiegen um 2,61 Prozent.

Der Euro kletterte unterdessen wieder dicht an die Marke von 1,23 US-Dollar und kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,2293 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,2263 (Freitag: 1,2273) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8155 (0,8148) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen 2/32 Punkte auf 99 1/32 Punkte. Ihre Rendite stieg entsprechend auf 2,86 Prozent. (awp/mc/ps)

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