New York – An der New Yorker Wall Street hat sich die Erholung am Dienstag nach einem feiertags bedingt verlängerten Wochenende fortgesetzt. Im Handelsverlauf gewannen die wichtigsten US-Indizes trotz erneut rückläufiger Ölpreise zunehmend an Fahrt. Die schwachen Konjunkturdaten wurden ebenfalls weitgehend ignoriert. Der Dow Jones Industrial schloss letztlich mit plus 1,39 Prozent bei 16’196,41 Punkten auf seinem Tageshoch und baute damit sein zweiprozentiges Plus vom Freitag aus. Allerdings hat der US-Leitindex seit Jahresbeginn immer noch insgesamt 7 Prozent verloren.
Der breiter angelegte S&P-500-Index rückte am Dienstag um 1,65 Prozent auf 1895,58 Punkte vor. Der Nasdaq-100-Index gewann 2,12 Prozent auf 4104,33 Punkte. «Nach der Rally der internationalen Aktienmärkte am Vortag waren nun die US-Börsen an der Reihe, da am Montag die Handelssäle in den USA geschlossen geblieben waren», sagte ein Investmentstratege.
Im Bundesstaat New York hatte sich im Februar die Stimmung in der Industrie nach dem starken Rückschlag zum Jahresbeginn nicht so stark erholt wie erwartet. Der Empire-State-Index liegt ausserdem noch deutlich im Schrumpfungsbereich, so dass sich laut Analyst Ralf Umlauf von der Helaba weiterhin keine erhöhte Dynamik in der Industrie abzeichnet. Die Daten zum Häusermarkt enttäuschten ebenfalls.
Zu den Favoriten im Dow zählten die Aktien von Home Depot mit einem Plus von 2,67 Prozent. Anleger rechneten mit einer starken Quartalsbilanz der Heimwerker-Kette, sagten Händler und verwiesen auf Medienberichte. Das Unternehmen will seine Bilanz am 23. Februar bekanntgeben.
Die Papiere von Goldman Sachs zählten mit einem Aufschlag von 1,98 Prozent ebenfalls zu den stärkeren Aktien im Dow, während die von Morgan Stanley im S&P-100-Index um 2,73 Prozent stiegen. JPMorgan sieht deutliches Wertsteigerungspotenzial bei den Aktien der beiden Investmentbanken und stufte sie daher auf «Overweight» hoch. Die Aktien der zuletzt schwer gebeutelten Citigroup gewannen sogar 3,60 Prozent.
Im Nasdaq Composite sprangen die Anteilsscheine von Groupon um etwas mehr als 41 Prozent hoch. Die chinesische Handels-Plattform Alibaba , deren Aktien zugleich um knapp 9 Prozent anzogen, ist zum Grossaktionär des Schnäppchen-Portals geworden. Ende 2015 hielt sie einen Anteil von etwas mehr als 5 Prozent, wie aus am Wochenende veröffentlichen Informationen der US-Börsenaufsicht SEC hervorging.
Die Yahoo-Aktien legten um 8,28 Prozent zu. Die eng mit dem Grossinvestor Warren Buffett verbundene Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway will ihre Hauptversammlung am 30. April erstmals per Internet übertragen, und zwar auf der Finanzseite Yahoo Finance.
Zu den schwächeren Werten an diesem Tag zählten vor allem Öltitel. Im Dow traf es vor allem die Chevron-Aktien, die mit minus 0,73 Prozent das Schlusslicht bildeten. Händlern zufolge enttäuschte die Entscheidung der wichtigen Ölförderländer Russland, Saudi-Arabien, Katar und Venezuela ihre Produktion angesichts der fallenden Ölpreise nur stabil zu halten und nicht zu kappen.
Der Kurs des Euro machte im US-Handel einen Teil seiner Tagesverluste wieder wett und notierte zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1,1137 US-Dollar. Das Tagestief hatte bei 1,1124 Dollar gelegen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1166 (Montag: 1,1180) US-Dollar festgesetzt. Am US-Markt für Staatsanleihen fielen zehnjährige Bonds um 8/32 Punkte auf 98 19/32 Punkte und rentierten mit 1,78 Prozent. (awp/mc/upd/ps)