US-Schluss: Ölpreis und Geldpolitik treiben Erholungsrally
New York – Eine vorerst wohl weiter lockere US-Geldpolitik und eine Stabilisierung der Ölpreise haben den US-Börsen am Donnerstag kräftig Auftrieb beschert. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 1,84 Prozent auf 17 907,87 Punkte, nachdem er am Vortag aus denselben Gründen bereits um 1,2 Prozent gestiegen war. Diese zweitägige Erholungsrally verschafft dem Dow damit endlich ein kleines Plus von 0,5 Prozent seit Jahresbeginn.
Der S&P-500-Index gewann am Donnerstag 1,79 Prozent auf 2062,14 Punkte. An der Nasdaq kletterte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,94 Prozent auf 4240,55 Punkte.
«Mit Blick auf die niedrige Inflation dürfte die US-Notenbank gehemmt bleiben, allzu schnell an der Zinsschraube zu drehen», sagte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets. Daher könnten die Marktteilnehmer beruhigt auf eine gute Entwicklung des US-Arbeitsmarktes hoffen.
Die Fed wird den Leitzins voraussichtlich frühestens erst Ende April anheben, wie bereits am Mittwochabend dem jüngsten Notenbank-Protokoll indirekt zu entnehmen gewesen war. Händler verwiesen zudem auf Äusserungen des Präsidenten der regionalen Notenbank in Chicago, Charles Evans, der eine vorschnelle Zinserhöhung durch die Fed für «katastrophal» hält.
Die etwas schlechter als erwartet ausgefallenen aktuellen wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt fanden kaum Beachtung. Spannender dürfte es diesbezüglich an diesem Freitag werden, wenn der monatliche Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird.
Unter den Einzelwerten im Dow legten die Papiere von UnitedHealth an der Index-Spitze um 4,77 Prozent auf 104,70 US-Dollar zu. Die britische Grossbank Barclays hatte das Kursziel der Aktie des grössten US-Krankenversicherers von 110 auf 117 Dollar angehoben und ihre Kaufempfehlung bekräftigt. Unternehmen im Bereich Gesundheitsmanagement seien aktuell besser aufgestellt, als es in den gesamten vergangenen sieben Jahren der Fall gewesen sei, hatte Analyst Joshua Raskin in einer Branchenstudie geschrieben. Favorit ist für ihn die Aktie von Aetna, die 3,24 Prozent gewann.
Google legten nach einem zeitweise negativem Verlauf im Nasdaq-Auswahlindex um unterdurchschnittliche 0,3 Prozent zu. Mehrere Analystenhäuser hatten sich kritisch zur Aktie des Internetgiganten geäussert. Biogen Idec zählten mit minus 0,85 Prozent zu den drei schwächsten Werten. Händler verwiesen darauf, dass das Biotechnologie-Unternehmen wohl gemischte Studienergebnisse zur Behebung von Schäden des Sehnervs bei Multipler Sklerose vorgestellt habe.
Die Papiere von Family Dollar Stores sanken um 0,44 Prozent und litten darunter, dass die US-Billigwarenkette einen Gewinneinbruch im vierten Quartal von fast 50 Prozent bekanntgegeben hatte. Den Anteilsscheinen des Wettbewerbers Dollar Tree Stores , die in Sippenhaft genommen worden waren, gelang schlussendlich noch der Sprung ins Plus. Sie legten um 0,40 Prozent zu. (awp/mc/upd/ps)