New York – Der Dow Jones Industrial hat sich zu Beginn der neuen Handelswoche auf einen Rekordstand begeben. Experten verwiesen auf die bislang gut verlaufende Berichtssaison der US-Unternehmen als Antreiber und Indiz für eine weiterhin gut laufende Weltwirtschaft. Entsprechend rückte der Leitindex am Montag im frühen Handel bis auf 21 916,67 Punkte vor. Zuletzt stand er noch 0,28 Prozent höher bei 21 892,46 Punkten.
Bei den Indexkollegen des Dow ist die Rekordjagd dagegen etwas ins Stocken geraten. Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq 100 konnten ihre Bestmarken aus der Vorwoche nicht weiter steigern. Beide lagen am Montag zuletzt knapp im Minus. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,10 auf 2469,51 Zähler, während der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 sogar um 0,49 Prozent auf 5879,87 Punkte nachgab.
Zu Wochenbeginn war die Agenda der Unternehmensberichte allerdings nur dünn bestückt. Keine klaren Impulse kamen auch von frischen Wirtschaftsdaten: dem deutlicher als erwartet gefallenen Chicago-Einkaufsmanagerindex stand eine eher positive Überraschung am Immobilienmarkt gegenüber. Die schwebenden Hausverkäufe waren im Juni stärker gestiegen als von Analysten prognostiziert.
Auf Unternehmensseite war es eine 14,6 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme, die für Gesprächsstoff sorgte. Das US-Medienunternehmen Discovery Communications will für den Wettbewerber Scripps Networks 90 Dollar je Aktie zahlen. Die Discovery-Papiere sackten daraufhin um 7 Prozent ab, während jene von Scripps um 0,7 Prozent auf 87,545 Euro stiegen – und damit knapp unter den Angebotspreis. Entsprechende Spekulationen hatten den Kurs bereits zuvor hochgetrieben.
Für die Aktien von Altria gingen die Turbulenzen weiter: sie büssten nochmals mehr als 3 Prozent ein, nachdem sie am Freitag schon davon erschüttert worden waren, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA über eine Begrenzung des Nikotingehalts in Zigaretten nachdenkt. Seit dem Bekanntwerden am Freitag haben sie schon mehr als 12 Prozent an Wert verloren. Philip Morris gaben am Montag um gut 1,5 Prozent nach.
Unter den Nebenwerten kamen Snap-Aktien mit 1 Prozent unter Druck, weil die beim Börsengang beschlossene Haltefrist für die zuvor schon engagierten Aktionäre endet. Börsianer befürchten bei dem Unternehmen, das hinter der Foto- und Nachrichten-App Snapchat steckt, dass daher nun zusätzliche Papiere auf den Markt kommen werden.
Ansonsten bewegten noch einige Studien die Kurse: Boeing nahmen mit plus 1,92 Prozent auf 245,90 US-Dollar im Dow die Spitze ein. JPMorgan hatte den Papieren des Flugzeugbauers zuvor weiteres Kurspotenzial bis 280 Dollar attestiert. Die jüngsten Zahlen seien stark gewesen und die Ambitionen stiegen, schrieb Analyst Seth Seifman in seiner Studie.
Papiere des Actionkamera-Herstellers GoPro stiegen ferner nach einem nicht mehr negativen Votum durch Morgan Stanley um 2,35 Prozent. Analyst Yuuji Anderson hält die Herausforderungen und die Chancen bei dem Unternehmen mittlerweile für ausbalanciert. (awp/mc/pg)