US-Schluss: Erneut Gewinne – Fed-Vertreter beruhigen

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag an ihre Aufwärtsbewegung der vergangenen zwei Handelstage angeknüpft. So eroberte der Dow Jones Industrial wieder die Mitte Juni gerissene Marke von 15.000 Punkten zurück. Anleger interpretierten die jüngsten Konjunkturdaten positiv. Zudem hatten ranghohe Vertreter der US-Notenbank (Fed) versucht, vermeintliche Missverständnisse über das Ende der hochexpansiven Geldpolitik auszuräumen. Dies habe die Anleger etwas beruhigt, sagten Börsianer.

Der Dow stieg um 0,77 Prozent auf 15.024,49 Punkte. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es um 0,62 Prozent auf 1.613,20 Punkte nach oben. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,45 Prozent auf 2.906,84 Punkte.

In den USA waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche in etwa erwartungsgemäss gesunken. Für die privaten Konsumausgaben war es im Mai wie von Experten prognostiziert moderat bergauf gegangen, während die privaten Einkommen etwas stärker gestiegen waren als gedacht. Analystin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen sprach von einem real leicht gestiegenen Konsum und begrüsste die höheren Einkommen. Inflationsgefahren seien damit nicht in Sicht. Derweil sprächen die Erstanträge für eine Fortsetzung des Stellenaufbaus.

Fed-Chef Ben Bernanke hatte vor gut einer Woche einen Zeitplan für den Ausstieg der Federal Reserve aus den milliardenschweren Anleihekäufen skizziert und damit massive Marktreaktionen ausgelöst. Seine Kollegen im Offenmarktausschuss FOMC steuern nun gegen, indem sie die Reaktionen an den Finanzmärkten als überzogen bewerten und Bernankes Äusserungen ins recht Licht zu rücken versuchen.

Gute Nachrichten kamen auch vom US-Häusermarkt, der als Auslöser der schweren Finanzkrise im Jahr 2008 gilt: Die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe war im Mai viel stärker als erwartet gestiegen.

Die Meldungen vom Immobilienmarkt verhalfen Hausbauunternehmen zu Kurssprüngen. So zogen DR Horton und Lennar um jeweils knapp vier Prozent an.

Im Dow notierten bis auf den Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson und den Getränkekonzern Coca-Cola alle Aktien im Plus. Favorit waren die Titel des Computerherstellers Hewlett-Packard (HP) , die um 3,17 Prozent auf 24,77 US-Dollar anzogen.

Deutliche Verluste von 3,66 Prozent hingegen fuhren die Papiere von Paychex ein. Der Spezialist für Lohnabrechnungen hatte mit seinen aktuellen Geschäftszahlen die durchschnittlichen Analystenschätzungen verfehlt.

Neu auf dem Parkett waren die Aktien des Vertriebsunternehmens HD Supply und des auf Technologieprodukte spezialisierten Einzelhändlers CDW , die ihren ersten Handelstag knapp vier beziehungsweise rund acht Prozent über dem jeweiligen Ausgabepreis beendeten. Bei HD Supply hatte dieser mit 18 Dollar allerdings unter der ursprünglichen Spanne von 22 bis 25 Dollar gelegen. CDW hatte seine Papiere zu 17 Dollar je Stück und damit am unteren Ende der Zeichnungsspanne losgeschlagen. (awp/mc/upd/pg)

Exit mobile version