US-Schluss: Dow bewegt sich kaum
New York – Die Rekordjagd beim S&P 500 und dem Nasdaq 100 hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Der Leitindex Dow Jones Industrial hinkte seinen Indexkollegen aber weiter hinterher: mit einer wenig veränderten Tendenz blieb ihm ein Angriff auf seine bisherige Bestmarke bei 21’681 Punkten weiter verwehrt. Er ging mit einem kleinen Minus von 0,13 Prozent auf 21 611,78 Punkte aus dem Handel.
Der marktbreite S&P 500 war am Donnerstag in den ersten Minuten bis auf 2477,62 Punkte gestiegen, bevor ihm dann etwas der Schwung verloren ging. Am Ende notierte er mit einem Abschlag von 0,02 Prozent auf 2473,45 Punkte nahezu unverändert. Der Nasdaq 100 legte ähnlich knapp um 0,09 Prozent auf 5921,22 Zähler zu. Zuvor hatte er seine Bestmarke noch auf 5932,61 Punkte nach oben geschraubt.
Während die Berichtssaison der Unternehmen in den USA bereits auf Hochtouren läuft, standen auch Konjunkturdaten und Notenbanken im Mittelpunkt – ohne jedoch die Kurse in New York massgeblich zu beeinflussen. Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia hatte sich im Juli stärker als erwartet eingetrübt. Sowohl die Bank of Japan als auch ihre Kollegen von der EZB hielten derweil unbeirrt an ihrer Geldschwemme fest. Der Euro gewann daraufhin gegenüber dem US-Dollar weiter an Stärke.
Für Gesprächsstoff sorgte auch die Ära von Donald Trump, der ein halbes Jahr als US-Präsident im Amt ist. Nachdem auch sein nächster Anlauf für die Gesundheitsreform vor wenigen Tagen gescheitert war, richteten sich die Blicke nun wieder auf die laufenden Ermittlungen in der Russland-Affäre. In Medienberichten hiess es, dass Sonderermittler Robert Mueller eine vertiefte Untersuchung in diesem Fall anstrebt.
Bei den Einzelwerten standen einige Unternehmen im Mittelpunkt, die am Vorabend schon nachbörslich Zahlen vorgelegt hatten. So ging es für American Express im Dow um 0,67 Prozent abwärts. Das Ende einer Partnerschaft mit dem Grosshändler Costco hatte dem Kreditkartenanbieter im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch eingebrockt.
Unter den Technologiewerten an der Nasdaq sackten Qualcomm um 4,95 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai ab. Der Chipkonzern erhält wegen des eskalierten Streits mit Apple derzeit keine Lizenzzahlungen von den iPhone-Auftragsfertigern. Das verhagelt ihm weiter die Quartalszahlen.
Bei den Aktien von T-Mobile US blieb eine positive Reaktion auf gute Resultate für das zweite Quartal und eine angehobene operative Gewinnprognose aus. Sie verloren 1,37 Prozent. Philip Morris dagegen reagierten sehr wohl negativ auf eine gekürzte Gewinnprognose: die Tabaktitel büssten 1,45 Prozent ein.
Gänzlich ohne Zahlen waren im Dow Nike gefragt. Die Titel des Sportartikelherstellers zogen nach einem positiven Kommentar der US-Bank Morgan Stanley um 2,30 Prozent an. Laut Analyst Jay Sole ist es an der Zeit, um bei den Aktien auf dem Tiefpunkt des Zyklus noch zuzugreifen.
Papiere der Handelskette Home Depot dagegen sackten am Indexende um 4,09 Prozent ab. Sie zeigten sich davon beeindruckt, dass Sears eine Vereinbarung mit Amazon über den Vertrieb von Haushaltsmaschinen der Marke Kenmore getroffen hat. Die Aktien von Sears Holding machten daraufhin einen Satz nach oben um fast 11 Prozent.
Der Eurokurs lag zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1,1630 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,1485 (Mittwoch: 1,1533) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8707 (0,8671) Euro. Am US-Rentenmarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Papiere um 2/32 Punkte auf 101 Punkte und rentierten mit 2,26 Prozent. (awp/mc/upd/ps)