US-Schluss: Dow verliert 0,2% auf 17’758 Punkte

New York – Die Standardwerte-Indizes an der Wall Street haben am Dienstag ihre Verluste aus dem frühen Handel abgeschüttelt und moderat zugelegt. Die Nasdaq-Indizes verringerten zwar ihr Minus, verharrten jedoch in der Verlustzone. Die sich für Dezember zunehmend klarer abzeichnende Zinswende in den USA wirft ihre Schatten voraus und verunsichert die Anleger.

Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg nach einem sehr zögerlichen Handelsverlauf um 0,16 Prozent auf 17’758,21 Punkte. Nach fünf rückläufigen Handelstagen gelang auch dem marktbreiten S&P-500-Index wieder ein kleines Plus von 0,15 Prozent auf 2081,72 Punkte. An der Nasdaq dagegen sank der Auswahlindex 100 um 0,30 Prozent auf 4641,73 Punkte.

Die auf den Börsensturz im August gestartete Rally an den US-Börsen war in der vergangenen Woche ausgestoppt worden. Auslöser waren Äusserungen der US-Notenbank-Präsidentin Janet Yellen gewesen, die eine erste Zinsanhebung seit der Finanzkrise im nächsten Monat als durchaus möglich bezeichnet hatte. Nach den dann noch starken Arbeitsmarktdaten für Oktober glauben nun immer mehr Börsianer an einen raschen ersten Zinsschritt.

Seit Jahren treibt das billige Notenbank-Geld die Aktienmärkte, da es wegen der Nullzins-Politik an Anlagealternativen fehlt. Steigende Zinsen könnten dies nun womöglich ändern, wird befürchtet.

Die Berichtssaison ist so gut wie vorüber und so rückten nun Anaylstenstimmen und Unternehmensnachrichten wieder zunehmend in den Fokus. Im Dow stachen insbesondere die Aktien von Apple hervor, die als Schlusslicht um 3,15 Prozent nachgaben. Eine Studie der schweizerischen Bank Credit Suisse belastete.

Analyst Kulbinder Garcha verwies auf Aussagen asiatischer Teams des Instituts, dass der iPhone-Hersteller seine Komponenten-Bestellungen um 10 Prozent reduziert habe. «Diese Auftragskürzungen dürften angetrieben worden sein von der schwachen Nachfrage nach dem neuen iPhone 6s», schrieb er und kappte seine Schätzung über die Höhe der iPhone-Produktion für das Jahr 2016. Zulieferer wie Skyworks Solutions und Avago Technologies gaben an der Nasdaq um etwas mehr als 5 Prozent nach.

Die Aktien von General Electric (GE) zählten im Dow dagegen mit 1,24 Prozent zu den Favoriten. Der Mischkonzern hatte eine exklusive Partnerschaft seiner Haushaltsgeräte herstellenden Sparte GE Appliances mit Amerikas grösster privater Hausbau-Firma Shea Homes bekanntgegeben.

Die Atmel-Aktien büssten 1,83 Prozent ein. Der Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor hatte bei der geplanten 4,6 Milliarden teuren Übernahme des US-Konkurrenten weiteren Gegenwind zu spüren bekommen. Die vom einflussreichen Hedgefonds-Manager Paul Singer geführten Fonds Elliott Associates und Elliott International sprachen sich gegen den Zukauf aus.

Überraschend starke Quartalszahlen beflügten die Papiere des Hausbau-Unternehmens DR Horton. Sie stiegen um etwas mehr als 8 Prozent.

Der Eurokurs, der am Nachmittag unter 1,07 US-Dollar gefallen war, machte im US-Handelsverlauf wieder etwas Boden gut und wurde zuletzt bei 1,0727 Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,0711 (Montag: 1,0776) Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt legten zehnjährige Staatsanleihen um 5/32 Punkte auf 97 5/32 Punkte zu und rentierten mit 2,32 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

 

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