US-Schluss: Dow Jones büsst 1,2% auf 24’700 Punkte ein

US-Schluss: Dow Jones büsst 1,2% auf 24’700 Punkte ein

New York – Der eskalierende Handelsstreit zwischen den USA und China hat am Dienstag die Stimmung an der Wall Street belastet. Der Dow Jones Industrial büsste 1,15 Prozent auf 24 700,21 Punkte ein und schloss auf dem tiefsten Stand seit Monatsbeginn. Bereits in den beiden vorangegangenen Börsentagen hatte der US-Leitindex wegen Sorgen über einen hochkochenden Handelskonflikt zwischen den beiden weltgrössten Volkswirtschaften und nachgegeben. Allerdings bislang eher moderat.

Der marktbreite S&P-500-Index sank am Dienstag um 0,40 Prozent auf 2762,57 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gab um 0,32 Prozent auf 7228,04 Punkte nach.

«Die Eskalation in den vergangenen Tagen hat die Investoren aufgerüttelt», sagte Analyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. Der gute Lauf der US-Aktien seit Ende Mai könnte damit nun ein Ende finden, denn auch die Unternehmen in den USA seien «nicht immun gegen einen Handelskrieg». Nachdem US-Präsident Donald Trump am Montagabend China mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar gedroht hatte, reagierte Peking prompt. Verhalte sich das Weisse Haus weiterhin «irrational», würden «entschlossene Gegenmassnahmen folgen», wurde mitgeteilt.

Im Dow waren die Boeing-Aktien mit minus 3,8 Prozent Schlusslicht. Händler verwiesen darauf, dass der Flugzeugbauer der grösste Exporteur nach China sei. Auch die Aktien von Stahlproduzenten litten unter dem schwelenden Handelskrieg, denn er könnte die florierende Weltwirtschaft abwürgen. Das drückt auf die Metallpreise. Die Stahlpreise etwa verzeichneten an diesem Tag den grössten Verlust seit März. Die Papiere von US Steel büssten 2,7 Prozent ein und die von Nucor 1,9 Prozent.

Spitzenwert im Dow waren die Anteile von Verizon mit plus 2,2 Prozent. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Die Analysten rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftsaussichten des Telekomunternehmens.

Unter den kleineren Werten sorgten Übernahmen für heftige Kursausschläge. Die Papiere von Foundation Medicine sprangen um 28,5 Prozent auf 136,75 US-Dollar nach oben und profitierten davon, dass der Schweizer Pharmakonzern Roche seinen langjährigen Partner komplett schluckt. Roche erwirbt nun die restlichen Anteile an dem in der Krebsforschung tätigen US-Unternehmen für 137 US-Dollar je Aktie.

Zudem sprangen die Anteile von Cotiviti um 10,3 Prozent hoch. Hier ist es das im Gesundheitsbereich tätigte IT-Unternehmen Verscend Technologies, das den ebenfalls auf diese Branche spezialisierten Anbieter von Bezahllösungen übernimmt.

Nach Börsenschluss dreht sich dann auch wieder einiges um Quartalsberichte, denn dann veröffentlichen der Software- und IT-Konzern Oracle und der Logistiker FedEx ihre Zahlen. Beide gaben zuvor nach: Oracle um moderate 0,5 Prozent und FedEx um 2,0 Prozent.

Am US-Rentenmarkt legten richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 7/32 Punkte auf auf 99 27/32 Punkte zu und rentierten mit 2,891 Prozent. Der Eurokurs erholte sich im US-Handel wieder etwas und wurde zum Wall-Street-Schluss mit 1,1586 Dollar gehandelt. Am Morgen mitteleuropäischer Zeit war die Gemeinschaftswährung noch im Zuge der Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China bis auf 1,1531 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs schliesslich auf 1,1534 (Montag: 1,1613) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8670 (0,8611) Euro. (awp/mc/pg)

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