US-Schluss: Schwach – Neuwahlen in Griechenland belasten
New York – In einem von der Unsicherheit geprägten Börsenumfeld haben die US-Börsen am Dienstag zum dritten Mal in Folge mit Verlusten geschlossen. Nach einem über weite Strecken freundlichen Handel setzte sich die Sorge um die Eurozone am Ende doch noch gegen positive Wirtschaftsdaten aus den USA als Kurstreiber durch. Die gescheiterte Regierungsbildung in Athen drückte den Dow Jones Industrial eine Stunde vor Schluss ins Minus. Der Leitindex ging 0,50 Prozent tiefer bei 12.632,00 Punkten und damit auf dem tiefsten Stand seit fast vier Monaten über die Ziellinie. Der S&P-500-Index verlor 0,57 Prozent auf 1.330,66 Punkte.
An der Nasdaq büsste der Composite-Index 0,30 Prozent auf 2.893,76 Punkte ein. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,37 Prozent auf 2.580,75 Punkte.
An den Märkten blieb wie zuletzt die Schuldenkrise in Europa das dominierende Thema. Die Ankündigung von Neuwahlen in Griechenland sorgte wieder für wachsende Verunsicherung, nachdem die Regierungsbildung in dem südeuropäischen Land nun endgültig gescheitert ist. Nervöse Reaktionen an den europäischen Handelsplätzen und ein deutlich nachgebender Euro waren die Folge. Lange Zeit konnten sich die US-Börsen dabei dank positiver Konjunktursignale gegen den Abwärtssog aus Europa stemmen, bevor die Anleger letztendlich aber dann doch der Mut verliess. Die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York hatte sich im Mai überraschend deutlich aufgehellt.
Die Spitze im Dow Jones nahmen bis zuletzt die Papiere von JPMorgan mit einem Aufschlag von 1,26 Prozent auf 36,24 US-Dollar ein. Sie erholten sich damit von ihrem jüngsten Kursrutsch, den ihnen ein milliardenschwerer Spekulationsverlust eingebrockt hatte. Die Titel hatten deshalb an den vergangenen beiden Handelstagen den grössten Kursverlust seit drei Jahren erlitten. Lange Zeit ebenfalls vorne dabei, drehten die Aktien der Bank of America dagegen mit dem Markt ins Minus ab. Zuletzt gaben sie um 0,68 Prozent auf 7,30 Dollar nach.
Weit hinten im Kursbarometer zu finden waren dagegen die Aktien von Home Depot. Nach der Zahlenvorlage büssten sie 2,43 Prozent auf 48,67 Dollar ein. Die Baumarktkette hatte zum Jahresauftakt dank des schönen Wetters ihren Umsatz und ihr Ergebnis gesteigert und daraufhin die Jahresziele angehoben. Experten hatten allerdings mit einem optimistischeren Gewinnausblick gerechnet. Des weiteren gehörten die Titel von Alcoa mit minus 2,35 Prozent zu den grössten Verlierern und Hewlett-Packard büssten als Schlusslicht rund zweieinhalb Prozent ein.
Unter den Nebenwerten liess der Rückzug einer Milliarden-Offerte die Avon-Papiere um rund zehn Prozent auf 18,71 Dollar absacken. Da der Kosmetikkonzern nicht bereit war, über ein aufgebessertes Angebot der deutschen Milliardärsfamilie Reimann zu verhandeln, hatte dieser die Offerte gänzlich zurückgezogen. Nachdem Avon sich zwei Monate lang vor Gesprächen gedrückt habe, sei es Zeit, andere Möglichkeiten zu verfolgen, hiess es in einem Brief an die Amerikaner.
Dagegen bescherten gute Zahlen den Groupon-Titeln ein Plus von fast fünf Prozent auf 12,17 Dollar. Zeitweise waren sie zuvor aber auch schon um bis zu 30 Prozent in die Höhe geschnellt, bevor die Gewinne immer weiter dahin bröckelten. Das Schnäppchenportal arbeitet sich langsam aus der Verlustzone heraus: Unter dem Strich war zwar ein Verlust geblieben, erstmals seit zwei Jahren gab es aber zumindest einen operativen Gewinn zu vermelden. Die Resultate waren deutlich besser ausgefallen als von Analysten erwartet. (awp/mc/pg/upd/ps)