New York – Unmittelbar vor dem Start der Berichtssaison haben die New Yorker Börsen am Dienstag nochmals schwächer geschlossen. Der Dow Jones Industrial fiel um 0,41 Prozent auf 13.328,85 Punkte, nachdem der Leitindex schon am Vortag unter Gewinnmitnahmen gelitten hatte. Der breiter gefasste S&P 500 Index büsste 0,32 Prozent auf 1.457,15 Punkte ein. Auch die Technologiewerte an der Nasdaq tendierten leichter: Der Composite-Index verlor 0,23 Prozent auf 3.091,81 Zähler und der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,20 Prozent auf 2.718,72 Punkte nach.
«Anleger warten auf die Unternehmensergebnisse», sagte ein Marktbeobachter. Bezüglich der Verluste sprach er von einer Konsolidierung, nachdem die Wall Street in der Vorwoche mit massiven Kursgewinnen in das neue Jahr gestartet war. Der Experte betonte jedoch zugleich, dass Aktien dennoch weit von einer überteuerten Bewertung entfernt seien. Gespannt wird am Markt auf die Zahlen von Alcoa geblickt: Der Aluminiumkonzern eröffnet nach Börsenschluss traditionell die Berichtssaison für das vierte Quartal. Nach ihrer Schwäche vom Vortag schlossen die Titel moderat im Plus. Analysten rechnen mit dem stärksten jährlichen Gewinnwachstum seit drei Jahren.
Deutlich unter Druck blieben wie schon am Vortag die Boeing-Aktien, die am Ende des Dow Jones um 2,63 Prozent absackten. Sie reagierten damit auf weitere negative Meldungen zu dem neuen Flaggschiff-Modell, dem «Dreamliner». Nachdem zu Wochenauftakt ein Flugzeug des Typs 787 auf dem Flughafen in Boston stehend Feuer gefangen hatte, hiess es nun in einem Medienbericht, ein weiteres Exemplar sei dort vor dem Start wegen eines Lecks am Tank zum Gate zurückgekehrt.
Nächstgrösster Verlierer im Dow Jones waren die Aktien von Verizon Communications mit minus 2,42 Prozent. In einem Medienbericht hiess es, dass es der Telekom-Konzern nicht ausschliesse, seinem britischen Partner Vodafone den Anteil am gemeinsamen US-Mobilfunkanbieter Verizon Wireless abzunehmen.
Anteile der Fast-Food-Kette Yum Brands büssten ausserdem mehr als vier Prozent ein. Dem Unternehmen zufolge haben Untersuchungen chinesischer Behörden bei einem Geflügel-Lieferanten zuletzt die Umsätze in den dortigen Kentucky Fried Chicken-Restaurants beeinträchtigt. Papiere des Einzelhändlers Sears rutschten wegen eines angekündigten Wechsels an der Führungsspitze um mehr als sechs Prozent ab.
Ein positiver Lichtblick waren aber die Papiere von Monsanto mit einem Kursplus von 2,67 Prozent. Das Geschäft des weltgrössten Agrar- und Biotechnikkonzerns blüht und gedeiht. Einem Börsianer zufolge war der Bericht für das erste Geschäftsquartal «deutlich besser als erwartet» ausgefallen. Zudem hatte Monsanto seine Jahresprognose für den Gewinn angehoben. (awp/mc/pg)