New York – Gute Konjunkturdaten aus dem Inland und nachlassende Sorgen um Europa haben die US-Börsen am Montag gestützt. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,56% höher bei 13’515,04 Punkten aus dem Handel. In der Vorwoche hatte er noch 0,69% abgegeben. Der marktbreite S&P 500-Index gewann zum Wochenauftakt 0,26% auf 1’444,48 Punkte. Die Indizes der Technologiebörse Nasdaq rutschten dagegen wegen einer schwachen Apple-Aktie ins Minus: der Composite Index verlor 0,09% auf 3’113,53 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 sackte um 0,18% auf 2’794,28 Punkte ab.
Gute Vorgaben aus Europa wegen nachlassender Sorgen um die Region hätten die Märkte von Beginn an gestützt, sagten Börsianer. Hinzu kam aus den USA ein besser als erwarteter ISM-Index, der den Risikoappetit der Anleger wieder steigerte und den Börsen einen zweiten Schub nach oben gab. Der Einkaufsmanagerindex kletterte im September wieder über die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Nach Ansicht von Analyst Bernd Hartmann von der VP Bank in Vaduz ist es aber für eine Entwarnung eindeutig zu früh. Auch zuletzt positive Nachrichten vom Immobilienmarkt reichten nicht.
Finanzwerte zählten nach den nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallenen Ergebnissen des Stresstests für spanische Banken zu den Favoriten: American Express gewannen als zweitbester Wert im Dow 1,53% auf 57,73 USD, Bank of America legten um 1,47% zu. Auch Aktien der Fluggesellschaften waren gefragt, nachdem deren Dachverband International Air Transport Association (IATA) das Gewinnziel für die Branche für 2012 angehoben hat. Aktien von United Continental, US Airways und Delta Air Lines gewannen zwischen 1,49 und 3,38%.
Schlechtester Wert im Dow-Index waren dagegen Microsoft mit minus 0,89% auf 29,51 USD. Google hatte mit einem Marktwert von rund 250 Mrd USD den Softwareprimus überrundet. Die Internet-Suchmaschine bringt nunmehr rund anderthalb Milliarden mehr auf die Waage als Microsoft. Google scheffelt Milliarden mit Online-Werbung, vor allem rund um seine Internet-Suchmaschine. Darüber hinaus mischt der Konzern mit seinem Betriebssystem Android höchst erfolgreich bei den boomenden Smartphones mit. Der Windows- und Office-Hersteller Microsoft dagegen muss mit schwächelnden PC-Verkäufen klarkommen. Am 26. Oktober kommt das neue Windows 8 auf den Markt. Davon verspricht sich Microsoft einen neuen Schub.
An der NYSE verteuerten sich 3M um 0,94% auf 93,29 USD. Der Mischkonzern will den Hersteller von Hochleistungskeramik Ceradyne für rund 860 Mio USD inklusive Schulden kaufen und bietet 35 USD je Aktie. Diese sprangen um 43,14% auf 34,97 USD hoch.
Monster Worldwide profitierten mit plus 4,09% ebenfalls von Übernahmefantasie. Dem «Dealreporter» zufolge könnte der Personalvermittler ein Angebot erhalten. Bereits Mitte September hatte es Spekulationen um ein Interesse des Medienhauses Axel Springer gegeben. Ein Beitrag im Alphaville-Blog der «Financial Times» hatte von einem Übernahmeangebot des deutschen Medienkonzerns Axel Springer für Monster berichtet. (awp/mc/pg)