US-Schluss: Fest nach positiven Konjunkturdaten

New York – Positive Konjunkturdaten haben den US-Börsen am Donnerstag Auftrieb gegeben. Auf gute Zahlen vom Arbeitsmarkt folgte ein überraschend starker ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Der Leitindex Dow Jones Industrial verbuchte zum Handelsschluss ein Plus von 1,04 Prozent auf 13.232,62 Punkte. Der breiter aufgestellte S&P 500-Index gewann 1,09 Prozent auf 1.427,59 Punkte. An der Nasdaq rückte der Composite-Index um 1,44 Prozent auf 3.020,06 Punkte vor und der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 1,50 Prozent auf 2.687,52 Punkte zu.

Die Beschäftigung im Privatsektor war im Oktober laut dem Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP deutlicher gestiegen als erwartet und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der vergangenen Woche überraschend weiter zurückgegangen. Zugleich hatte die Produktivität im dritten Quartal stärker als erwartet zugelegt, während die Lohnstückkosten überraschend gesunken waren. Zudem war die Stimmung in der Industrie, ausgedrückt im ISM-Index, positiver als erwartet ausgefallen. «Unmittelbare Konjunktursorgen dürften damit vorerst etwas in den Hintergrund treten», kommentierte ein Börsianer.

Allerdings bleibt er vorsichtig und verweist insbesondere auf den Ausgang der US-Wahlen kommende Woche. «Der Wahlausgang wird einen wesentlichen Einfluss auf das Wachstum im kommenden Jahr haben.» Dabei sei weniger die jeweilige Wirtschaftspolitik der beiden Parteien der Knackpunkt, sondern vielmehr die Entscheidungsfindung über die Reduktion des «Fiscal Cliff» bis Ende dieses Jahres. «Ohne eine Einigung zur Abschwächung der Massnahmen für die Haushaltskonsolidierung wird die US-Wirtschaft im ersten Halbjahr 2013 in eine Rezession fallen.» Ausgabenkürzungen und massive Steuererhöhungen in Höhe von insgesamt 600 Milliarden US-Dollar werden automatisch in Kraft treten, falls eine Einigung zwischen den politischen Akteuren misslingt.

Mit Blick auf einzelne Unternehmen am US-Aktienmarkt waren die Aktien von Pfizer nach der Vorlage von Quartalszahlen zweitschwächster Dow-Wert. Dem weltgrössten Pharmakonzern hatte ein Umsatzeinbruch beim bisherigen Kassenschlager Lipitor das dritte Quartal verdorben. Grund war, dass der Blutfettsenker vergangenen November seinen lukrativen Patentschutz verloren hatte. Dass Pfizer einen Aktienrückkauf in Milliardenhöhe plant, half da auch nicht mehr. Die Aktie büsste 1,29 Prozent auf 24,55 US-Dollar ein.

Die Papiere von ExxonMobil drehten nach einem überwiegend schwächeren Verlauf ins Plus und gingen mit einem Aufschlag von 0,47 Prozent aus dem Handel. Der weltgrösste börsennotierte Ölkonzern hatte im dritten Quartal wegen gesunkener Preise wenige verdient, damit aber besser abgeschnitten als erwartet. Allerdings sieht der Ölkonzern die weltweite Nachfrage weiter abflachen.

Gute Zahlen sorgten bei den Visa-Titeln im S&P-100-Index für ein Plus von 3,69 Prozent. Die Kunden der weltgrössten Kreditkarten-Firma hatten sich im vergangenen Quartal spendabel gezeigt. Visa hatte Zahlungen über insgesamt 1 Billion Dollar abgewickelt und will das Geschäft nun weiter ausbauen. Bereits die Rivalen Mastercard und American Express hatten erfreuliche Geschäftsberichte vorgelegt.

Der weltweit grösste Hersteller von Nachahmermedikamenten, Teva Pharmaceuticals, hatte im abgelaufenen Jahresviertel von der Übernahme des Biotech-Unternehmens Cephalon profitiert und mehr umgesetzt als erwartet. Anleger honorierten dies. An der Nasdaq legte das Papier um 2,18 Prozent zu. Die Kellogg-Aktie profitierte mit einem Aufschlag von 2,26 Prozent von den Quartalszahlen des Frühstücksflocken-Herstellers. (awp/mc/upd/ps)

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