US-Schluss: Gewinne
New York – Die Hoffnung auf eine Fortsetzung der lockeren US-Geldpolitik hat den US-Aktienmarkt am Donnerstag angetrieben. Allerdings bröckelten die Gewinne des Dow Jones Industrial im späten Handel etwas ab. Am Ende standen noch plus 0,14% auf 15’324,53 Punkte zu Buche. Der breit gefasste S&P-500-Index rückte um 0,37% auf 1’654,41 Punkte vor und für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,57% auf 3’011,83 Punkte nach oben.
In den USA hatten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche überraschend zugelegt, die Wirtschaft war im ersten Quartal etwas schwächer gewachsen als zunächst ermittelt und die schwebenden Hausverkäufe waren im April weniger gestiegen als erwartet. Diese Daten hätten bei vielen Investoren die Hoffnung bestärkt, dass die US-Notenbank Fed an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten und die Anleihenkäufe zunächst nicht zurückfahren werde, sagte ein Börsianer.
Spitzenreiter im Dow Jones waren die Aktien der Bank of America, die sich nach einer Investorenkonferenz um 2,60% verteuerten. Ebenfalls gut unterwegs waren die Titel des Flugzeugbauers Boeing. Sie rückten um 1,46% vor. Das US-Unternehmen und die EADS-Tochter Airbus hatten von der Fluglinie Singapore Airlines Grossaufträge für einen Listenpreis von insgesamt rund 17 Mrd USD an Land gezogen.
Die Anteilsscheine von Alcoa büssten indes 1,05% ein, nachdem die Ratingagentur Moody’s ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit des Aluminiumherstellers auf Ramschniveau gesenkt hatte. Schlusslicht im US-Leitindex aber waren Walt-Disney-Titel mit minus 2,43%. Einem Händler zufolge wurden die Aktien des Unterhaltungskonzerns von Äusserungen des Finanzchefs Jay Rasulo belastet, der die Erwartungen für das laufende dritte Geschäftsquartal gedämpft habe.
Für die Titel des Solarunternehmens First Solar ging es nach einer Hochstufung auf «Buy» durch Goldman Sachs im 6,55% nach oben. Auch Facebook-Aktien profitierten von positiven Analystenkommentaren und zogen um 5,27% an. Apple will derweil unabhängiger vom Zulieferer Foxconn werden, berichtet das «Wall Street Journal». Gleichzeitig erhielten die Spekulationen über ein günstigeres iPhone-Modell neue Nahrung. Apple werde das Gerät vor allem beim asiatischen Auftragsfertiger Pegatron bauen lassen, schrieb die Zeitung. Die Titel des iPhone-Herstellers gewannen 1,49%.
Im Bieterkampf um den Mobilfunkanbieter Clearwire übertrumpfte der Satelliten-TV-Anbieter Dish mit einer Offerte von 4,40 US-Dollar je Aktie das jüngste Angebot des Clearwire-Mehrheitseigners Sprint . Daraufhin schnellten die Clearwire-Titel um fast 30% auf 4,50 US-Dollar nach oben. Die Anteilscheine von Dish und Sprint legten um knapp 1 % zu.
Der Euro hielt sich im New Yorker Handel über der 1,30 USD. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,3041 USD gehandelt. Am Markt für Staatsanleihen hielten sich die Anleger weiter zurück. Richtungweisende zehnjährige Papiere notierten unverändert bei 96 23/32 Punkten. Sie rentierten mit 2,12%. (awp/mc/pg)