New York – Hoffnungen auf Konjunkturanreize in China und Europa haben den New Yorker Börsen am Freitag Auftrieb gegeben. Allerdings bröckelten die Kurse im Handelsverlauf etwas ab. Der Dow Jones Industrial schloss mit plus 0,36 Prozent auf 16 323,06 Punkte, womit er einen kleinen Wochengewinn von 0,12 Prozent einstrich. Der S&P-500-Index stieg am Freitag um 0,46 Prozent auf 1857,62 Punkte. Sein Rekordhoch von vor einer Woche blieb damit in greifbarer Nähe. Aktuell fehlen gerade einmal etwas mehr als 26 Punkte. Der Nasdaq-100-Index gewann 0,23 Prozent auf 3571,48 Punkte, verbuchte damit allerdings ein kräftiges Wochenminus von 2,23 Prozent. Zuletzt hatte er im Juni 2013 innerhalb einer Handelswoche einen solchen Verlust eingefahren.
Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hatte gesagt, er sei zuversichtlich, das heimische Wirtschaftswachstum innerhalb einer «vernünftigen Bandbreite» aufrecht zu erhalten. Diese Aussage ist laut dem Chefvolkswirt Zhang Zhiwei von der japanischen Bank Nomura ein weiteres Zeichen dafür, dass das Tempo für Geldlockerungsmassnahmen anziehen könnte. Der überraschende Rutsch Spaniens in die Deflation schürte an den Finanzmärkten zudem Spekulationen auf eine zusätzliche geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB).
Die Konjunkturdaten in den USA waren gemischt ausgefallen. So waren die Konsumausgaben und Einkommen im Februar wie von Experten erwartet gestiegen. Die von der Universität Michigan erhobenen Daten zur Stimmung der US-Verbraucher im März hatte sich endgültigen Zahlen zufolge etwas stärker eingetrübt als von Volkswirten vorhergesagt.
Im Dow waren die Papiere von Microsoft unangefochtener Spitzenwert mit plus 2,39 Prozent. Sie profitierten laut Händlern von einer positiven Studie sowie neuen Nachrichten zur Bürosoftware Office. Erstmals sollen diese Programme auf Apples iPad-Tablets laufen. Die Textverarbeitung Word, die Tabellen-Software Excel und das Präsentationsprogramm PowerPoint sind inzwischen im App-Store von Apple verfügbar.
Die Papiere von Visa büssten unter den vier Verlierern im Dow am deutlichsten mit minus 1,71 Prozent ein. Wal-Mart Stores hatte das Kreditkartenunternehmen verklagt und will mindestens 5 Milliarden US-Dollar. Der Handelskonzern wirft Visa vor, mit Banken die Höhe von Transaktionsgebühren abgesprochen zu haben.
Die Blackberry-Aktien profitierten nur kurzzeitig von einem geringer als erwartet ausgefallenen Quartalsverlust. Mit einem kräftigen Minus von etwas mehr als sieben Prozent gingen die Titel des Smartphone-Pioniers in das Wochenende. Händler verwiesen auf den über 60-prozentigen Umsatzrückgang, der den Anlegern die grössten Sorgen hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens bereite.
Das Börsendebüt von King Digital Entertainment entpuppt sich zudem zunehmend als Enttäuschung. Die Aktien der Firma, die das populäre Smartphone-Spiel «Candy Crush» entwickelt hat, waren am Mittwoch für 20,50 Dollar ausgegeben worden. Nun sind sie bereits fast zwölf Prozent billiger und kosten nur noch 18,07 Dollar. (awp/mc/upd/ps)