US-Schluss: Meist schwächer – Nasdaq verliert weiter
New York – Die New Yorker Börsen haben am Donnerstag mehrheitlich verloren. Lediglich der Leitindex Dow Jones Industrial hielt sich mit 0,20 Prozent im Plus und schloss bei 16 550,97 Punkten. Der S&P-500-Index gab aber seine Gewinne ab und ging 0,14 Prozent tiefer bei 1875,63 Punkten aus dem Handel. Zuvor hatte sich das marktbreite Aktienbarometer bis auf 8 Punkte oder weniger als ein halbes Prozent seinem Rekordhoch genähert. Der gescheiterte Erholungsversuch der zuletzt unter Druck stehenden Indizes an der Technologiebörse Nasdaq verdarb laut Händlern die Stimmung. Der Auswahlindex NASDAQ 100 verlor schliesslich 0,17 Prozent auf 3540,42 Punkte.
Schwache Energie- und Ölwerte hätten neben der enttäuschenden Entwicklung an der Nasdaq auf die Indizes gedrückt, sagten Händler. Der Nasdaq-100-Index hatte den dritten Tag in Folge an Wert verloren. Die Startgewinne hatten Börsianer mit Spekulationen auf geldpolitische Stimulierungsmassnahmen in Europa begründet. EZB-Chef Mario Draghi hatte ungewöhnlich deutlich geldpolitische Lockerungen im Juni in Aussicht gestellt, sollte die Inflation auf längere Sicht extrem niedrig bleiben. Zudem kam Unterstützung von Konjunkturdaten aus China. Viele Börsianer konzentrierten sich aber auch auf die zahlreichen Bilanzen aus der laufenden Berichtssaison.
Tagessieger im Dow waren angesichts der andauernden Fusionspläne in dem Sektor die Aktien von AT&T mit einem Plus von 1,79 Prozent auf 36,40 US-Dollar. Die grösste US-Telefongesellschaft ist laut einem Pressebericht am SatellitenTV-Konzern DirectTV interessiert. Der Bereich Muve Musioc könnte indes zum Verkauf gestellt werden. Zudem hat die Deutsche Telekom Zahlen vorgelegt, die dank der boomenden US-Mobilfunktochter einen kräftigen Umsatzschub zeigten.
Chevron-Papiere mussten dagegen einem Abschlag von 0,90 Prozent hinnehmen. Die Aktien des Ölkonzerns hatten zuletzt kräftig zugelegt und nun hätten auch wegen einer Abstufung des Analystenhauses Argus Gewinnmitnahmen eingesetzt, sagten Händler. Exxon um 0,77 Prozent ab. Am Dow-Ende fanden sich die Papiere von Merck & Co mit minus 1,81 Prozent wieder. Sie setzten damit ihre starke Korrekturbewegung der vergangenen Handelstage fort.
Internetwerte – die zuvor mit teils heftigen Kurseinbrüchen negativ in den Fokus geraten waren – konnten sich zum Teil etwas stabilisieren. Twitter-Aktien sprangen von ihrem am Vortag markierten Rekordtief unter 30 Dollar nach oben. Sie gewannen zusätzlich beflügelt von einer Hochstufung von Morgan Stanley 4,24 Prozent auf 31,96 Dollar. Die Analysten erhöhten auch die Empfehlung für Yelp. Die Papiere des Empfehlungsportals konnten ihre zunächst höheren Gewinne zwar nicht ganz halten, verteuerten sich schliesslich aber um 1,04 Prozent.
Spitze im Nasdaq-100-Index waren aber die Aktien des Kaffeemaschinenherstellers Keurig Green Mountain mit einem Plus von 12,99 Prozent auf 104,19 Dollar. Händler lobten die deutlich besser als erwartet ausgefallenen Zahlen für das zweite Geschäftsquartal. Zudem wird die Partnerschaft mit dem Lebensmittelhersteller J. M. Smucker ausgeweitet. Aktien des Elektroautobauers Tesla rutschten dagegen nach der Ankündigung von hohen Entwicklungskosten im zweiten Quartal am Nasdaq-100-Ende um 11,30 Prozent ab. Die Produktion der Autos wird bis zur Mitte des Geschäftsjahres durch den begrenzten Vorrat an Batterien beschränkt. (awp/mc/upd/ps)