US-Schluss: Etwas fester vor EU-Gipfel
New York – Die US-Börsen haben am Mittwoch erneut von guten Konjunkturdaten profitiert und weiter zugelegt. So waren die Aufträge für langlebige Güter im vergangenen Monat rund doppelt so stark gestiegen wie zuvor von Experten prognostiziert. Zudem hatten sich die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im Mai viel deutlicher als erwartet erholt. Bereits am Dienstag hatten positive Nachrichten vom Immobilienmarkt die Kurse gestützt. Dennoch sind die Anleger Marktexperten zufolge vor dem am morgigen Donnerstag beginnenden EU-Gipfel zur europäischen Schuldenkrise weiter vorsichtig. Allgemein werde bezweifelt, dass es dort substanzielle Fortschritte geben werde.
Der Dow Jones Industrial legt den zweiten Tag in Folge zu und gewann bei Ertönen der Schlussglocke 0,74 Prozent auf 12.627,01 Punkte. Damit ist er nun seit Jahresbeginn um mittlerweile gut drei Prozent gestiegen. Für den marktbreiten S&P 500-Index ging es zur Wochenmitte um 0,90 Prozent auf 1.331,85 Punkte nach oben. An der technologielastigen Nasdaq-Börse stieg der Composite Index um 0,74 Prozent auf 2.875,32 Punkte, der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,62 Prozent auf 2.565,53 Punkte zu.
Im Fokus standen die vortags sehr festen Aktien von Facebook, die nun 2,63 Prozent auf 32,23 US-Dollar abgaben. Belastend wirkten hier verhaltene Analystenkommentare. Drei von fünf Banken, die am heutigen Mittwoch die Beobachtung des Online-Netzwerks aufgenommen hatten, bewerten die Titel mit einem neutralen Votum. Die Experten monierten insbesondere, dass Facebook mit seinen Bemühungen, seine Nutzerdaten zu Geld zu machen, erst am Anfang stehe. Aus der zunehmend mobilen Internetnutzung würden ausserdem noch keine nennenswerten Umsätze erzielt.
Unter den weiteren Technologiewerten rückten die Papiere von Apple um 0,41 Prozent vor. Der Computer- und Elektronikkonzern hatte im erbitterten Patentstreit mit dem koreanischen Konkurrenten Samsung auch in den USA gepunktet. Wie in Deutschland darf der Tablet-Computer Galaxy 10.1 nach einem einstweiligen Verkaufsstopp nicht mehr vertrieben werden. Die Google-Titel stiegen derweil um 0,74 Prozent. Der Internet-Konzern rüstet sich mit einem eigenen Tablet-Computer für den Wettbewerb gegen Apple.
Im Dow zählten konjunktursensible Aktien zu den Favoriten. So verteuerten sich an der Indexspitze die Papiere von JPMorgan um 3,00 Prozent. Dahinter folgten die Anteilsscheine des Wettbewerbers Bank of America mit plus 2,10 Prozent. Die Papiere des Aluminiumkonzerns Alcoa zogen um 1,67 Prozent an.
Die nicht im Dow notierten Monsanto-Papiere stiegen nach guten Quartalszahlen um 3,88 Prozent. Der Agrarchemiekonzern hatte im dritten Geschäftsquartal sein Nettoergebnis um mehr als ein Drittel gesteigert und mit seinem bereinigten Gewinn je Aktie die Analystenerwartungen übertroffen. Zudem bestätigte das Unternehmen seinen Gewinnausblick für das Geschäftsjahr.
Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb will deutlich mehr Aktien zurückkaufen als bislang geplant. Der Verwaltungsrat genehmigte weitere Aktienrückkäufe für bis zu drei Milliarden Dollar. Die Quartalsdividende bleibt bei 34 Cent. Zum Handelsschluss ging es für die Anteilsscheine um 1,65 Prozent nach oben. (awp/mc/pg/upd/ps)