US-Schluss: Freundlich – Gute US-Daten, Disney sacken ab

New York – Gute US-Konjunkturdaten haben der Wall Street am Freitag moderate Gewinne beschert. In den USA hatte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im November überraschend deutlich aufgehellt. «Die Anleger hoffen, dass die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten weiter wächst», sagte Stratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Schwache Industriedaten aus Frankreich und Italien aber verhinderten grössere Gewinne. Zudem sorgten sich die Anleger Börsianern zufolge weiterhin, dass in den USA ab dem 1. Januar automatische Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in Kraft treten könnten. In diesem Falle drohe den Vereinigten Staaten eine Rezession.

Der Dow Jones Industrial rückte angesichts deutlicher Verluste der Disney-Aktien nur um 0,03 Prozent auf 12.815,39 Punkte vor, nachdem er am Donnerstag noch auf dem tiefsten Stand seit Juli geschlossen hatte. Der Leitindex verbuchte damit ein Wochenminus von 2,12 Prozent. Dies war der grösste wöchentliche Abschlag seit fünf Monaten.

Für den marktbreiten S&P 500-Index ging es zum Wochenschluss um 0,17 Prozent auf 1.379,85 Punkte nach oben. Die Indizes der Technologiebörse Nasdaq legten ebenfalls zu: Der Composite Index stieg um 0,32 Prozent auf 2.904,87 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 zog um 0,45 Prozent auf 2.584,10 Punkte an.

Unter den 30 Dow-Aktien stachen die von Walt Disney mit einem Abschlag von 5,96 Prozent auf 47,06 US-Dollar negativ hervor. Das Fernsehgeschäft und gestiegene Einnahmen bei den Freizeitparks hatten dem weltgrössten Unterhaltungskonzern zwar im vierten Geschäftsquartal die Kasse gefüllt. Allerdings verfehlten die Zahlen die Erwartungen der Analysten. An der Index-Spitze hingegen kletterten die Titel des Flugzeugbauers Boeing um 3,20 Prozent nach oben.

Die Papiere von Groupon brachen um 29,59 Prozent ein und erreichten im Handelsverlauf sogar bei 2,71 Dollar ein Rekordtief. Der Internetfirma fällt es immer schwerer, neue Kunden für seine Schnäppchen zu begeistern. Das einst steile Wachstum war im dritten Quartal weiter abgeflaut.

Die Aktien der Warenhauskette J.C. Penney büssten 4,84 Prozent ein. Das Unternehmen hatte einen unerwartet hohen Quartalsverlust gemeldet.

Facebook-Spitzenmanagerin Sheryl Sandberg verkaufte ein weiteres Paket an Facebook-Aktien und nahm damit rund 3,75 Millionen Dollar ein. Bereits vergangene Woche hatte sie Anteile für rund 7,44 Millionen Dollar veräussert. Die Titel gaben um 3,95 Prozent nach.

Auch Aktien von Buchungsportalen für Hotels, Flüge und Mietautos rückten in den Blick. Dort werden derzeit die Karten neu gemischt: Priceline.com will den Konkurrenten Kayak für 1,8 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Euro) kaufen. Die Kayak-Papiere schnellten um 27,80 Prozent in die Höhe, wohingegen die Anteilsscheine von Priceline.com um 0,32 Prozent sanken. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen sind sich bereits einig. Dass Priceline jetzt zuschlägt, wird als Angriff auf die Branchengrösse Expedia gewertet. Deren Titel fielen um 0,77 Prozent. (awp/mc/pg/upd/ps)

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