New York – Die Anleger an der Wall Street haben am Dienstag die Fortschritte bei den Gesprächen über ein weiteres US-Hilfspaket und den Corona-Impfbeginn im ganzen Land honoriert. Der Dow Jones Industrial überwand die vielbeachtete Marke von 30 000 Punkten und schloss 1,13 Prozent im Plus mit 30 199,31 Zählern. Am Vortag hatte der US-Leitindex mit 30 325 Punkten ein Rekordhoch markiert, war dann aber zurückgefallen.
Der marktbreite S&P 500 rückte am Dienstag um 1,29 Prozent auf 3694,62 Punkte vor. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,07 Prozent auf 12 595,92 Zähler aufwärts.
Nach einer Notfallzulassung hatten am Montag in allen US-Bundesstaaten die Impfungen gegen die Krankheit Covid-19 begonnen. Zunächst sollen Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen sowie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft werden. Es handelt sich um die grösste Impfkampagne in der Geschichte des Landes.
Die Anleger hoffen zudem auf das seit langem angekündigte staatliche Hilfspaket für die von der Corona-Pandemie hart getroffene Wirtschaft. Zudem wird die US-Notenbank Fed am Mittwoch ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt geben.
Unter den Einzelwerten im Dow ragten die Aktien von Apple mit einem satten Kursplus von 5,0 Prozent positiv heraus. Wie die japanische Wirtschaftszeitung «Nikkei» berichtet, will der Konzern seine iPhone-Produktion im ersten Halbjahr 2021 um 30 Prozent steigern. Geplant sei, bis zu 96 Millionen Geräte herzustellen. Vor allem die Nachfrage nach dem neuen Modell iPhone 12 sei offenbar sehr hoch.
Die Aktien von Prevail Therapeutics schossen um 82 Prozent auf 22,75 US-Dollar nach oben, nachdem der US-Pharmakonzern Eli Lilly angekündigt hatte, das Biotech-Unternehmen zu übernehmen. Die Prevail-Aktionäre sollen 22,50 Dollar je Aktie in bar erhalten, was einer Prämie von 80 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag entspricht. Die Papiere von Eli Lilly stiegen um rund 6 Prozent.
Kurz vor einer möglichen Notzulassung legte die US-Arzneimittelbehörde FDA Zahlen zur hohen Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Moderna vor. Medien berichteten, dass damit die Notzulassung des Impfstoffs bereits am Freitag wahrscheinlich sei. Moderna-Aktien setzten aber nach dem Kurssprung Ende November nun ihre Korrektur fort und fielen am Dienstag um 5,1 Prozent.
Die Papiere von Bristol-Meyers Squibb (BMS) profitierten von einer positiven Analystenstudie und gewannen 4,3 Prozent. Zu der Pharmaaktie hatte sich Goldman Sachs positiv geäussert und sie auf die «Conviction Buy List» für besonders aussichtsreiche Werte gehoben.
Der Kurs des Euro bewegte sich im US-Handel kaum. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,2160 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2140 (Montag: 1,2162) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8237 (0,8222) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen verbuchten Kursverluste. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) notierte zuletzt 0,07 Prozent tiefer bei 137,98 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe betrug 0,91 Prozent. (awp/mc/pg)