US-Schluss: Klar im Plus – Warten auf US-Notenbank
New York – Vor der Entscheidung über die weitere Geldpolitik haben die US-Aktienmärkte den Handel am Dienstag mit klaren Kursgewinnen beendet. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,91 Prozent bei 15.318,23 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,78 Prozent auf 1.651,80 Punkte. Der NASDAQ 100 legte um 0,84 Prozent auf 2.996,09 Punkte zu. «Alle warten nur darauf, was die Fed zu sagen hat,» beschrieb ein Marktteilnehmer die aktuelle Lage an den Börsen. Sollte sie signalisieren, dass die monetäre Stimulanz eher früher als später abnehme, dürften für einige Zeit fallende Kurse auf der Tagesordnung stehen, glaubt der Experte.
Der Erwartungsdruck der Anleger ist gross. Sie hoffen auf Klarheit über eine mögliche Drosselung der wirtschaftsfördernden, milliardenschweren Anleihekäufe. Die Entscheidungen werden am Mittwochabend bekanntgeben und danach von Notenbankchef Ben Bernanke vor der Presse erläutert. Nur geringe Marktimpulse brachte die Bekanntgabe aktueller US-Inflations- und Immobiliendaten. So war die Preissteigerungsrate im Mai erwartungsgemäss auf 1,4 Prozent von 1,1 Prozent im April angewachsen. Die Zahl der Baubeginne im Mai war hingegen weniger stark gestiegen als erwartet, die Baugenehmigungen lagen im Rahmen der Prognose.
Auf Unternehmensseite standen unter anderem die Papiere des US-Kabelnetzbetreibers Liberty Global im Fokus, die aber nach einem starken Auftakt abrutschten und zuletzt um 0,21 Prozent nachgaben. Der Konzern hat sich in den Kampf um Kabel Deutschland eingeschaltet und einem Pressebericht zufolge ein vorläufiges Kaufgebot von 85 Euro je Aktie abgegeben. Allerdings will sich Vodafone offenbar nicht nicht geschlagen geben und hat laut einem Medienbericht sein Angebot auf etwa 7,5 Milliarden Euro erhöht. Dies entspräche einem Preis von knapp 85 Euro. Bislang hatten die Briten dem Vernehmen nach zwischen 81 und 82 Euro je Anteilsschein geboten.
Boeing-Aktien profitierten von positiven Nachrichten auf der Luftfahrtmesse Le Bourget und verteuerten sich um rund ein Prozent. Der Flugzeugbauer setzt dem neuen Airbus A350 eine extra grosse Version seines «Dreamliners» entgegen. Bislang sind bereits 102 Bestellungen für den Flieger eingegangen, der erstmals 2018 ausgeliefert werden soll. Spitzenreiter im Dow Jones waren die Titel von General Electric, die um 2,36 Prozent zulegten. Der Mischkonzern hatte strategische Allianzen mit Amazon und Accenture beim Aufbau einer Industrie-Internetplattform bekanntgegeben. (awp/mc/upd/ps)