US-Schluss: Freundlich vor Zinsentscheidung der Fed
New York – An einem ereignisarmen Handelstag in New York haben sich die wichtigsten Aktienindizes der USA am Dienstag freundlich präsentiert. Der Dow Jones Industrials gewann 0,23 Prozent auf 15.529,73 Punkte, der marktbreite S&P-500-Index kletterte um 0,42 Prozent auf 1.704,76 Punkte nach oben. Technologiewerte profitierten von positiv aufgenommenen Microsoft-Nachrichten und einer Stabilisierung der Apple-Aktie. Der Nasdaq 100 schloss mit plus 0,70 Prozent bei 3.190,83 Punkten. Damit ging der technologielastige Auswahlindex auf dem höchsten Stand seit November 2000 aus dem Handel.
Vor der am Mittwochabend erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) hielten sich viele Anleger zurück, sagten Händler. Experten rechnen mit einer baldigen Drosselung der Anleihenkäufe, die entscheidende Frage sei aber das Ausmass. Positive Impulse erhielt der Markt von den Konjunkturdaten. «Die unter den Erwartungen liegenden Verbraucherpreise lassen keine Inflationsängste aufkommen», betonte Johannes Jander von der Helaba. Damit stehe die Fed nicht unter erhöhtem Druck, ihre extrem lockere Geldpolitik schnell zurückzuführen. Die Zeichen am US-Häusermarkt stehen unterdessen auch weiter auf Erholung. Der NAHB-Hausmarktindex hielt sich im September wie von Analysten erwartet auf hohem Niveau.
Alcoa-Aktien waren mit plus 1,98 Prozent auf 8,26 US-Dollar der Tagesgewinner im Dow. Damit knüpfte die Aktie des Aluminiumkonzerns an ihren jüngsten Erholungstrend an, fundamental gibt es laut Händlern keine Neuigkeiten. Die Gewinner zogen sich quer durch alle Branchen. Papiere von American Express verteuerten sich als zweitbester Dow-Wert um 1,75 Prozent, Intel-Papiere folgten mit plus 1,50 Prozent. AT&T legten nach erneuten Berichten zum geplanten Verkauf von Sendemasten des grössten Telekomkonzerns der USA um 0,52 Prozent zu. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge wurden Berater engagiert, um den geplanten Verkauf von Mobilfunkmasten im Wert von wohl 5 Milliarden Dollar voranzutreiben. Grösster Verlierer im Dow waren UnitedHealth Group mit minus 1,08 Prozent. Händler verwiesen auf die relative Schwäche des Sektors. Auch andere Gesundheitswerte bröckelten ab.
Boeing-Aktien bleiben im Fokus: Sie schlossen mit plus 1,24 Prozent auf 117,11 Dollar auf neuem Rekord. Der US-Flugzeugbauer schickt eine grössere Version seines pannengeplagten «Dreamliners» ins Rennen mit dem europäischen Rivalen Airbus. Am Dienstagmorgen (Ortszeit) hob das Modell 787-9 zum ersten Mal ab. Der Testflug, der am Werksgelände in Everett nahe Seattle begann, sollte vier bis fünf Stunden dauern.
Microsoft-Titel gewannen 0,43 Prozent. Der Softwarekonzern will eigene Aktien im Wert von bis zu 40 Milliarden US-Dollar zurückkaufen und die Dividende um 22 Prozent auf 28 Cent je Aktie erhöhen. Bernstein-Analyst Mark Moerdler hatte zuvor in einem Ausblick auf einen Investorentag eine Dividendenerhöhung auf bis zu 30 Cent erwartet. Aus seiner Sicht ist aber ein zu negatives Szenario eingepreist. Moerdler bleibt auf «Outperform».
Google setzt seine Einkaufstour bei Apps fort. Der Internet-Konzern kaufte die Anwendung Bump, mit deren Hilfe man Kontaktdaten durch Anstossen von zwei Smartphones austauschen kann. Nach Informationen der «New York Times» zahlte Google 40 Millionen Dollar. Die Google-Aktie bröckelte zuletzt um 0,19 Prozent auf 886,11 Dollar ab. Apple-Papiere konnten dagegen nach Berichten über die Nachfrage nach den neuen 5C-iPhones in China um gut ein Prozent zulegen. (awp/mc/pg)