New York – Vor dem Erntedankfest haben die US-Börsen am Mittwoch wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,53 Prozent auf 35’273,03 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,41 Prozent auf 4556,62 Punkte nach oben. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 kletterte um 0,43 Prozent auf 16’001,39 Zähler.
Konjunkturdaten fielen überwiegend stark aus. Sie deuten somit auf eine robuste Wirtschaftsentwicklung in den Vereinigten Staaten bei weiter hohen Preisen hin, sodass die US-Notenbank ihre Zinsen weiter hochhalten muss. Den Kursgewinnen am Aktienmarkt tat dies aber keinen Abbruch. Denn Anleger setzen nach wie vor auf baldige Zinssenkungen. Es herrscht Zuversicht, dass die Inflation im Griff ist.
An diesem Mittwoch fand an den US-Börsen der letzte Handelstag in dieser Woche in voller Länge statt. Am Donnerstag bleiben die US-Börsen wegen des Feiertages Thanksgiving geschlossen. Am Freitag dann endet ein verkürzter Handel bereits um 19.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
Unter den Einzelwerten standen zur Wochenmitte die Aktien von Nvidia im Fokus. Das Unternehmen profitiert stark von der Nachfrage nach KI-Chips und präsentierte einen weiteren, überraschend starken Quartalsbericht. Jedoch warnte der Chiphersteller, dass das Geschäft in China wegen ausgeweiteter Lieferbeschränkungen durch die US-Regierung «erheblich» zurückgehen werde. Die Nvidia-Anteilsscheine fielen von ihrem am Montag erreichten Rekordhoch zurück mit einem Minus von 2,5 Prozent.
Nach dem Rücksetzer am Vortag erreichten indes die Aktien des Softwarekonzerns Microsoft eine weitere Bestmarke. Aus dem Handel gingen sie etwas darunter mit einem Zuwachs von 1,3 Prozent.
Anleger werteten es diesmal positiv, dass nach fünf Tagen Führungschaos beim ChatGPT-Entwickler OpenAI der herausgedrängte Chef Sam Altman wieder an die Spitze zurückkehrt – somit also nicht zu Microsoft geht. Damit endet Beobachtern zufolge ein schockierendes Hin-und-Her-Drama. Dieses hatte das Silicon Valley und die globale KI-Branche in Aufruhr versetzt.
Die Personalie ist den Beobachtern zufolge ein bedeutender Sieg für Microsoft. Der Konzern ist Grossinvestor von OpenAI und habe gemeinsam mit anderen Investoren bewirkt, dass die Entlassung Altmans rückgängig gemacht wird. Am Montag allerdings hatte die Börse es noch gefeiert, dass sich Microsoft Altman zunächst weggeschnappt hatte.
Quartalszahlen gab es zudem vom Landmaschinenhersteller Deere, dessen Aktien um 3,1 Prozent abrutschten. Grund dafür war eine für 2024 überraschend niedrige Prognose für den Nettogewinn.
Der Euro kostete nach dem Wall-Street-Schluss 1,0888 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0911 (Dienstag: 1,0955) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9165 (0,9128) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,07 Prozent auf 108,86 Punkte. Die Rendite betrug 4,41 Prozent. (awp/mc/ps)