US-Schluss: Dow steigt 0,3% auf 23’430 Punkte

Boerse

New York – Die Anleger an der Wall Street haben sich am Montag auch von einem festeren Dollarkurs nicht von ihrer Zuversicht abbringen lassen. Bei ruhigem Handel gab es nur recht geringe Kursschwankungen. Positive Impulse kamen von unerwartet starken US-Konjunkturdaten. So war der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Oktober überraschend deutlich gestiegen. Auf Unternehmensseite stand eine weitere mögliche Milliarden-Übernahme in der US-Halbleiterbranche im Fokus.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,31 Prozent bei 23’430,33 Punkten, nachdem er am Freitag gut 0,4 Prozent verloren hatte und die vergangene Woche mit einem Minus von knapp 0,3 Prozent beendet hatte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag um 0,13 Prozent auf 2582,14 Zähler aufwärts. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 sank dagegen um 0,09 Prozent auf 6308,61 Punkte.

Die Aktien des Chipherstellers Cavium schnellten um fast 11 Prozent empor, nachdem Konkurrent Marvell Technology eine 6 Milliarden Dollar schwere Kaufofferte vorgelegt hatte. Von den Verwaltungsräten beider Konzerne gab es bereits grünes Licht für das Vorhaben. Die Marvell-Titel stiegen um 6,4 Prozent.

Mit einer solchen Fusion würde den Chipgrössen Intel und Broadcom ein gewichtiger Gegenspieler erwachsen. Zuletzt hatte Broadcom ein – inklusive Schuldenübernahme – 130 Milliarden Dollar schweres Angebot für den Chipkonzern Qualcomm vorgelegt, welches dieser aber ablehnt.

Auch einige Qualcomm-Grossaktionäre sind mit der aktuellen Offerte von 70 Dollar je Aktie unzufrieden. Wie der Finanzdienst Bloomberg berichtet, verlangen sie mindestens 10 Dollar mehr. Qualcomm wiederum strebt die Übernahme des niederländischen Chipspezialisten NXP an. Die Papiere von Broadcom gewannen 1,1 Prozent hinzu, Qualcomm-Titel sanken um 0,4 Prozent.

Schlusslicht im Dow waren Merck & Co, die im frühen Handel auf den tiefsten Stand seit rund anderthalb Jahren abgesackt waren und am Ende rund 2 Prozent verloren. Sie büssten damit in den vergangenen vier Wochen bereits mehr als 15 Prozent an Wert ein. Händler verwiesen zur Begründung auf sehr gute Studiendaten des Wettbewerbers Roche für ein Lungenkrebsmittel, was die Aussichten für die konkurrierenden Merck-Medikamente verschlechtere.

Die milliardenschwere Übernahme des US-Medienkonzerns Time Warner durch den Mobilfunkriesen AT&T droht Kreisen zufolge in heftige Turbulenzen zu geraten. Das US-Justizministerium werde wegen kartellrechtlicher Bedenken Klage einreichen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ursprünglich hatten die Unternehmen geplant, den im Oktober 2016 angekündigten und über 85 Milliarden Dollar (73 Mrd Euro) schweren Deal bis Ende 2017 abzuschliessen. Die Time-Warner-Anteilscheine fielen um 1,1 Prozent, während die AT&T-Papiere 0,4 Prozent fester schlossen.

Nach einer Achterbahnfahrt im europäischen Handel blieb der Eurokurs am Montag im US-Geschäft in negativem Terrain. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1730 Dollar gehandelt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen sanken um 6/32 Punkte auf 98 31/32 Punkte und rentierten mit 2,37 Prozent. (awp/mc/ps)

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