New York – Die US-Aktienbörsen haben am Mittwoch nach aktuellen Kommentaren der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik ihre knappen Gewinne im späten Handel eingebüsst und etwas leichter geschlossen. Der Dow Jones Industrial verlor 0,19 Prozent auf 13.077,34 Punkte. Im Verlauf war der Leitindex von positiven US-Immobiliendaten sowie von verbesserten Konjunkturindikatoren aus China leicht gestützt worden. Der breiter aufgestellte S&P 500-Index fiel um 0,31 Prozent auf 1.408,75 Punkte. Der technologielastige Nasdaq Composite sank um 0,29 Prozent auf 2.981,70 Punkte und der Nasdaq 100 um 0,39 Prozent auf 2.655,55 Zähler.
Die Fed hat wie erwartet keine Abstriche an ihrer extrem-expansiven Geldpolitik gemacht. Der Zielsatz für Tagesgeld (Fed Funds Rate) liegt weiterhin in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent. Volkswirte hatten zuvor mit dieser Entscheidung gerechnet. Die Notenbank bekräftigte zudem die Aussage der vorangegangenen Zinsentscheidung, dass die faktische Nullzinspolitik bis Mitte 2015 fortgesetzt wird. In ihrer Stellungnahme argumentierte die Notenbank, dass die Wirtschaft in den USA in den vergangenen Monaten «in einer moderaten Geschwindigkeit gewachsen ist». Dagegen sei die Zahl der Beschäftigten aber nur langsam gestiegen und die Arbeitslosenquote verharre nach wie vor auf einem hohem Niveau
Unter den Einzelwerten stachen Aktien von Dow Chemical mit einem Plus von 4,66 Prozent hervor. Der nach Umsatz grösste US-Chemiekonzern hat Kostensenkungen von 500 Millionen US-Dollar angekündigt und will 2.400 Stellen streichen sowie 20 Produktionsstätten schliessen. Um 9,40 Prozent fielen die Papiere des Glasfaserspezialisten Corning, nachdem das Unternehmen über den aktuellen Geschäftsverlauf informiert hatte. Die Titel von Netflix sackten um fast zwölf Prozent ab. Der Online-Videoverleih hat seine Wachstumsprognosen für das Inland gekürzt.
Den Vogel schossen aber Facebook-Aktien ab, die um mehr als 19 Prozent nach oben kletterten. Die Internet-Plattform hatte sich am Vorabend zur Geschäftsentwicklung geäussert. Demnach hat das Management um Mark Zuckerberg nun angeblich ein Modell für das problematische mobile Geschäft gefunden. Tatsächlich war die Zahl der Anwender deutlich gestiegen, die Facebook von Smartphones oder Tablet-Computern aus nutzen. Zuletzt wurden die Facebook-Anteilsscheine knapp 21 Prozent über dem Vortagesschluss gehandelt.
Die Aktien von Boeing verloren 0,15 Prozent. Der Flugzeugbauer hatte nach einem guten dritten Quartal seine Jahresprognose abermals angehoben. Die Papiere des Rüstungskonzerns Lockheed Martin profitierten von einem starken Quartalsausweis und kletterten um gut zwei Prozent. Dagegen zeigten sich die Titel des Telekomkonzerns AT&T trotz guter Zahlen mit einem Minus von 0,83 Prozent nicht von ihrer besten Seite.
Die Titel von Delta Airlines verbilligten sich um gut ein Prozent. Die US-Fluggesellschaft setzt trotz eines kräftigen Gewinnsprungs im Sommer den Rotstift an. Das geplante Sparprogramm im Volumen von einer Milliarde US-Dollar soll ab Mitte 2013 Wirkung zeigen. Das Flugangebot soll im vierten Quartal um bis zu drei Prozent schrumpfen. (awp/mc/upd/ps)