US-Schluss: Dow Jones verliert 0,45% auf 17’977,04 Punkte
New York – Den New Yorker Börsen ist am Montag erst einmal die Luft ausgegangen. Dem Aktienmarkt fehlten laut Händlern die neuen Impulse, die den wichtigsten Indizes der Wall Street und auch der Technologie-Börse Nasdaq weiteren Treibstoff hätten bringen können. Vielmehr hielten sich Anleger vor den Zahlen wichtiger Unternehmen zurück. Auch der leer gefegte Konjunkturkalender konnte keinen neuen Antrieb bringen. Stattdessen geriet ein Rückschlag bei den Aktien von General Electric (GE) als Stimmungsbremse bei Industriewerten in den Fokus. Zuvor hatten die Papiere des Mischkonzerns eine kräftige Kursrally gezeigt.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging mit einem Minus von 0,45 Prozent auf 17 977,04 Punkte aus dem Handel. In der Vorwoche hatte der weltweit bekannteste Aktienindex noch um 1,66 Prozent zugelegt und sich wieder seinem Rekordhoch bei 18 288 Punkten genähert. Der breit gefasste S&P 500 schloss am Montag 0,46 Prozent tiefer bei 2092,43 Punkten. Der Auswahlindex Nasdaq 100 bröckelte um 0,29 Prozent auf 4409,21 Punkte ab. Das Technologiewerte-Barometer bleibt damit aber nahe seines 15-Jahreshochs.
Im weiteren Wochenverlauf richten sich die Blicke vor allem auf die Berichtssaison, die in den USA Fahrt aufnimmt: Unter anderem stehen aus dem Finanzbereich Zahlen von JPMorgan und Bank of America an. Zudem berichten Dow-Mitglieder wie Intel , Johnson & Johnson und General Electric über ihr Geschäft. Anleger sind vor allem wegen der möglichen Belastungen durch den zuletzt starken Dollar beunruhigt, wie Börsianer sagten. Das dürfte die Gewinne exportorientierter Unternehmen schmälern.
Die Papiere von General Electric (GE) setzten nach ihrer Kursrally vom Freitag wieder zurück: sie verloren am Ende des Dow-Jones-Leitindex 3,09 Prozent auf 27,63 US-Dollar. Am Freitag waren die Titel allerdings noch als Spitzenreiter um mehr als elf Prozent nach oben geschossen, nachdem der Konzern Umbaupläne bekannt gegeben hatte. Aktien von Johnson & Johnson mussten vor der mit Spannung erwarteten Zahlenvorlage an diesem Dienstag ebenfalls Federn lassen. Sie schlossen auf dem zweitletzten Dow-Platz 1,48 Prozent tiefer.
Tagessieger im Dow waren die Papiere von JPMorgan , die vor der Bilanzvorlage der Grossbank ebenfalls am Dienstag um 0,60 Prozent auf 62,07 Dollar zulegten. Analyst Murali Gopal von der Societe Generale zufolge rechnet der Markt mit einer gesunden Erholung der Handelsumsätze mit Aktien und auch einem guten Geschäft im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen (FICC). Der Mangel an Kapital dürfte allerdings weiter als wichtigste strukturelle Unsicherheit über der Branche lasten.
Die Aktie des Versicherers UnitedHealth gewann 0,31 Prozent auf 119,37 Dollar. Händler verwiesen auf eine Hochstufung durch Jefferies. Analyst David Windley empfiehlt die Aktien nun zu kaufen und erhöhte sein Kursziel von 106 auf 141 Dollar.
Im Technologiesektor zogen die Papiere von Netflix mit einem Kurssprung von 4,42 Prozent auf 474,68 Dollar für Aufsehen. Die UBS hatte Händlern zufolge mit einer Hochstufung auf «Buy» den Sprint in Richtung Rekordhoch angeschoben. Zudem treffe der Online-Filmeverleih Vorbereitungen für einen Aktiensplit. Analyst Benjamin Swinburne von Morgan Stanley bekräftigte seine Kaufempfehlung für das Internetunternehmen und nannte ein Kursziel von 535 Dollar je Aktie.
Qualcomm konnten ihre anfänglich üppigen Kursgewinne dagegen nicht über den Handelstag hinweg halten und rutschten schliesslich mit 0,62 Prozent ins Minus. Wie das «Wall Street Journal» berichtete, fordert Grossaktionär Jana Partners, dass der Halbleiterkonzern die Chipherstellung vom lukrativeren Lizenzgeschäft abspaltet. Die Kosten sollen sinken und das Aktienrückkaufprogramm ausgeweitet werden. Der Finanzinverstor Jana ist mit rund 2 Milliarden Dollar an Qualcomm beteiligt. (awp/mc/pg)