US-Schluss: Talfahrt gebremst, aber nicht gestoppt
New York – Die US-Börsen haben ihre jüngste Talfahrt am Montag zwar abbremsen aber nicht stoppen können. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel den fünften Handelstag in Folge und musste 0,26 Prozent auf 15 837,88 Punkte abgeben. In der Vorwoche hatte der weltweit wichtigste Aktienindex mit minus 3,52 Prozent die schlechteste Wochenbilanz seit Ende 2011 verzeichnet und insbesondere am Freitag einen kräftigen Tiefschlag hinnehmen müssen. Der marktbreite S&P-500-Index startete mit minus 0,49 Prozent auf 1781,56 Punkte in die neue Woche. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verzeichnete einen weiteren Abschlag von 0,92 Prozent auf 3509,02 Punkte.
Investoren drängten bei Rücksetzern nicht mehr so aggressiv in den Markt wie noch im Vorjahr und das stimmt Analyst Craig Erlam von Alpari UK nachdenklich. Der Handel bleibe nervös. Zunächst hatten die Märkte noch stärker von guten Zahlen des Baumaschinenherstellers Caterpillar profitiert und sich spürbar stabilisiert. Schwache Daten vom Immobilienmarkt hatten dann aber wieder auf die Stimmung gedrückt. In den USA waren die Verkäufe neuer Häuser im Dezember viel stärker als erwartet gesunken. Entscheidend wird aber für Börsianer am Mittwoch die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed samt Aussagen zur womöglich weiterer Drosselung von Anleihekäufen werden, sagten Händler. Vorher erwarten sie Zurückhaltung.
Caterpillar-Aktien gingen als Tagessieger im Dow 5,94 Prozent höher bei 91,29 US-Dollar aus dem Handel. Trotz eines Umsatzrückgangs im vierten Quartal hatte der weltgrösste Baumaschinenhersteller seinen Gewinn gesteigert und die Analystenerwartungen übertroffen. Zudem legt Caterpillar ein neues Aktienrückkaufprogramm über 10 Milliarden Dollar auf. Am Ende des Dow-Jones-Leitindex schlossen indes Visa-Aktien mit einem Abschlag von 2,27 Prozent. Händler sahen keine neuen Nachrichten.
AT&T hat indes ein Übernahmeinteresse für Vodafone dementiert. Die Aktie gewann 0,27 Prozent. Analyst James Moorman von S&P Capital IQ geht zwar weiterhin von einem Interesse der grössten US-Telefongesellschaft an den Märkten von Vodafone aus, sieht den US-Konzern aber nicht in Eile, auch wegen regulatorischer Unsicherheiten in vielen Regionen. Zudem seien die Aussichten am Mobilfunkmarkt der USA schwierig. Die Anteile des britischen Telekomkonzerns büssten in New York 3,26 Prozent ein.
Liberty Global fielen um 2,22 Prozent auf 81,42 Dollar. Der Kabelnetzbetreiber will die niederländische Ziggo für 34,53 Euro je Aktie übernehmen. Das Management der Europäer unter Rene Obermann steht einstimmig hinter diesem Deal. Gemeinsam wollen Liberty und Ziggo mehr als 90 Prozent aller niederländischen Haushalte erreichen. Google will indes die britische Firma DeepMinds, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigt, übernehmen. Ein Preis wurde nicht genannt. Die Aktien der Internet-Suchmaschine verloren 1,96 Prozent.
Der iPhone-Konzern Apple, der nach Börsenschluss Zahlen bekannt geben wird, arbeitet laut einem Zeitungsbericht an einem mobilen Bezahldienst für seine Geräte. Analyst Scott Kessler von S&P Capital IQ verwies auch auf Aussagen von Grossinvestor Carl Icahn, der seinen Anteil aufstocken könnte. Kessler bekräftigte seine Kaufempfehlung auch angesichts solider Fundamentaldaten und einer überzeugenden Bewertung. Apple-Aktien hielten sich mit plus 0,81 Prozent unter den besten Werten im technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100. (awp/mc/upd/pg)