US-Schluss: Leichte Verluste nach Notenbanksitzung
New York – Aussagen der US-Währungshüter nach ihrer Sitzung haben die New Yorker Börsen am Mittwoch moderat ins Minus gedrückt. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit 0,70 Prozent im Minus bei 16 222,17 Punkten. Die geldpolitschen «Falken», die für eine restriktivere Geldpolitik stehen, seien bei der Fed stärker in den Vordergrund getreten, fasste Analyst Joseph LaVorgna von der Deutschen Bank die Notenbanksitzung zusammen. Der breit gefasste Aktienindex S&P 500 gab 0,61 Prozent auf 1860,77 Punkte ab, der Auswahlindex Nasdaq 100 ging 0,64 Prozent tiefer bei 3682,73 Punkten aus dem Handel.
Börsianer stellten vor allem auf die Anhebung der Leitzinsprognosen ab: die Fed-Vertreter sehen die Leitzinsen nun im Schnitt bis Ende 2015 auf 1,00 Prozent steigen und das sei von einigen Anlegern genutzt worden, um den zuletzt ruhigen Markt nach unten zu bewegen, sagte Marktstratege Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Bisher hatte die Erwartung bei 0,75 Prozent gelegen.Analyst Harm Bandholz von der Unicredit zufolge könnte das einen früheren Start der Leitzinserhöhungen signalisieren. Erwartungsgemäss wurden die monatlichen Wertpapierkäufe um weitere 10 Milliarden US-Dollar reduziert.
Grösster Verlierer im Dow waren die Papiere von Walt Disney mit einem Minus von 1,79 Prozent auf US-Dollar. Händler konnten keine klare Begründung für das Minus finden, verwiesen aber auf die zuletzt gute Kursentwicklung. Tagessieger waren dagegen UnitedHealth Group , die um 2,51 Prozent auf 79,96 Dollar anzogen. Gesundheitswerte hätten ohnehin zu den Favoriten im heutigen Handel gezählt, hiess es. Ebenfalls auf der Gewinnerseite waren Finanzwerte wie JPMorgan und Goldman Sachs . Microsoft-Aktien gaben dagegen 0,73 Prozent ab. Nach der Kursrally vom Vortag, die den Kurs auf den höchsten Stand seit 14 Jahren getrieben hatte, gebe es nun auch Gewinnmitnahmen, sagten Händler.
FedEx-Titel schwankten trotz einer gekappten Gewinnprognose des Paketdienstes eng um ihren Vortagesschluss. Sie endeten mit einem Minus von 0,14 Prozent auf 138,38 Dollar. Einem Börsianer zufolge sollte die Zielsenkung wegen des schlechten Winterwetters den Markt eigentlich nicht sehr stark überraschen. Beim Rivalen der Deutschen Post dürfte am Jahresende nur ein bereinigter Gewinn je Aktie von 6,55 bis 6,80 Dollar stehen – bislang waren bis zu 7,10 Dollar anvisiert worden. Im dritten Geschäftsquartal über die Wintermonate war das Ergebnis je Anteil deutlich schwächer ausgefallen als von Analysten erwartet worden war.
Oracle-Papiere erholten sich von anfänglich deutlicheren Verlusten und verloren zuletzt 0,75 Prozent auf 38,55 Dollar. Der SAP-Konkurrent hatte den Umsatz im dritten Geschäftsquartal dank besserer Verkäufe von Hard- und Software um vier Prozent und den Gewinn um zwei Prozent gesteigert. Analysten stuften die Ergebnisse aber unter den Erwartungen ein. Karl Keirstead von der Deutschen Bank blieb aber bei seiner Kaufempfehlung mit dem Ziel 45 Dollar.
Die Aktien des Softwareanbieters Adobe Systems sackten um 1,30 Prozent auf 67,63 Dollar ab. In den drei Monaten bis Februar hatte der Softwarehersteller mehr neue Abonnenten für seine Online-Produkte werben können als von Experten gedacht. Juniper Networks stiegen um 2,05 Prozent, nachdem die Analysten der US-Bank Wells Fargo den Titeln des Netzwerkausrüsters nun eine überdurchschnittliche Entwicklung zutrauen.
Der Euro rutschte nach den Fed-Aussagen Richtung 1,38 Dollar ab und kostete zuletzt 1,3830 Dollar. Das ist etwa ein Cent weniger als am Vorabend. Zehnjährige US-Staatsanleihen verloren 26/32 auf 99 26/32 Punkte. Die Rendite der richtungweisenden Papiere lag damit bei 2,77 Prozent. (awp/mc/pg)