US-Schluss: Dow stabil – Tech-Werte unter Druck
New York – Die US-Aktienmärkte haben sich am Montag uneinheitlich gezeigt. Während die Standardwerte an der Wall Street kaum verändert tendierten, setzten sich die Gewinnmitnahmen bei den zuvor deutlicher gestiegenen Technologietiteln an der Nasdaq fort. Vor allem die anhaltenden Konjunktur- und Zinssorgen mahnten die Tech-Anleger zur Zurückhaltung.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 33’714,71 Punkten. Am Freitag hatte der Leitindex den fünften Tag in Folge tiefer geschlossen und den grössten Wochenverlust seit Anfang März verbucht. Der marktbreite S&P 500 sank am Montag um 0,45 Prozent auf 4328,82 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 1,36 Prozent auf 14’689,02 Punkte.
Die Aktien von Pfizer büssten 3,7 Prozent ein, nachdem der Pharmakonzern angekündigt hatte, sein experimentelles Mittel gegen Fettleibigkeit, Lotiglipron, aufgrund erhöhter Leberenzymwerte bei Patienten einzustellen. Analyst Umer Raffat vom Analysehaus Evercore ISI sprach von einem grossen Rückschlag für Pfizer, nicht nur für das Adipositas-Programm, sondern auch aus einer breiteren Pipeline-Perspektive.
Die Aktien von IBM gewannen 1,5 Prozent. Der US-Konzern hatte mitgeteilt, sein Geschäft um die IT-Automatisierung mit dem milliardenschweren Zukauf des Softwareanbieters Apptio stärken zu wollen. Die Firma soll für 4,6 Milliarden US-Dollar in bar vom bisherigen Eigentümer Vista Equity Partners übernommen werden.
Die Aktien von Carnival Corp sackten um 7,6 Prozent ab. Die Kreuzfahrtreederei hatte Quartalszahlen vorgelegt, die nicht mit den hohen Erwartungen Schritt halten konnten, die zu der jüngsten Kursrally geführt hatten. Zudem warnte Carnival vor höheren Kreuzfahrtkosten. Die Ergebnisse seien insgesamt solide und die Aussichten besserten sich, bemerkte Marktexperte Adam Crisafulli von Vital Knowledge. Das Problem sei aber, dass ein Grossteil des Optimismus bereits eingepreist sei.
Die Papiere von Lucid dampften den Grossteil ihres Anfangsgewinns von fast 15 Prozent ein und gingen mit einem Plus von nur noch 1,5 Prozent aus dem Handel. Der Elektroautohersteller liefert künftig ausgewählte Antriebskomponenten an den britischen Sportwagenhersteller Aston Martin . Im Rahmen der Vereinbarung will Aston Martin gut 28 Millionen neue Aktien ausgeben und sukzessive 232 Millionen US-Dollar an Lucid bezahlen. Zudem erhält Lucid einen Anteil von 3,7 Prozent an Aston Martin.
Die Tesla-Titel büssten als schwächster Wert im Nasdaq-100-Index 6,1 Prozent ein, nachdem sie bereits in der Vorwoche unter Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Höhenflug gelitten hatten. Die Analysten von Goldman Sachs hatten mit Verweis auf die starke Kursentwicklung seit Jahresbeginn ihre Kaufempfehlung für die Aktie des Elektroautobauers gestrichen.
Der Euro hielt sich auch im US-Handel über der Marke von 1,09 US-Dollar und kostete zuletzt 1,0904 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0918 (Freitag: 1,0884) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9159 (0,9188) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen konnten ihre anfänglich deutlicheren Kursgewinne nicht ganz halten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) notierte zuletzt 0,15 Prozent höher bei 113,25 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Treasuries fiel im Gegenzug auf 3,72 Prozent. (awp/mc/ps)