US-Schluss: Gewinne
New York – Spekulationen über eine zusätzliche Lockerung der US-Geldpolitik haben den Dow Jones Industrial am Dienstag angetrieben. Die Notenbank gibt an diesem Mittwoch bekannt, ob sie angesichts der anhaltenden Probleme in der Eurozone die Konjunktur in den USA stützen wird. Auch die voranschreitenden Koalitionsverhandlungen in Griechenland hätten die Stimmung an der Wall Street gehoben, sagten Händler.
Insofern gewann der Leitindex Dow Jones Industrial 0,75 Prozent auf 12.837,33 Punkte. Auf Jahressicht bedeutete dies ein Plus von gut 5 Prozent. Der breiter gefasste S&P 500 stieg am Dienstag um 0,98 Prozent auf 1.357,98 Punkte, und auch die technologielastigen Nasdaq-Indizes legten deutlich zu. Der Composite Index verbesserte sich um 1,19 Prozent auf 2.929,76 Punkte, und der Auswahlindex Nasdaq 100 zog um 1,09 Prozent auf 2.620,83 Punkte an.
Zwei Tage nach der Parlamentswahl im von der Schuldenkrise stark gebeutelten Griechenland stehen alle Zeichen auf rasche Regierungsbildung. Nach Informationen des staatlichen Fernsehens ist sie für diesen Mittwochnachmittag geplant. Neuer Ministerpräsident wird dann der Parteivorsitzende der konservativen Nea Dimokratia, Antonis Samaras. Die Nea Dimokratia, die Sozialisten der Pasok und Demokratische Linke sprechen sich für Reformen aus und streiten vehement für den Verbleib Griechenlands in der Eurozone. Sie haben gemeinsam eine bequeme Mehrheit von 178 der 300 Abgeordneten. Die Sozialisten werden nach den Worten ihres Vorsitzenden Evangelos Venizelos die neue Regierung effektiv und konsequent unterstützen.
Der Dow-Konzern Microsoft will die Vormachtstellung von Apples iPad brechen und steigt nun auch in das boomende Geschäft mit Tablet-Computern ein. Microsoft-Chef Steve Ballmer stellte die eigenen schlanken und leichten Rechner mit Namen Surface in Los Angeles vor. «Der Surface ist ein PC. Der Surface ist ein Tablet. Und der Surface ist etwas ganz Neues», sagte er. Die Papiere des weltgrössten Software-Unternehmens gewannen als zweitbester Index-Wert 2,88 Prozent. Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren die Aktien von Nvidia , die um 6,69 Prozent anzogen. Microsoft hatte mitgeteilt, dass die neuen Tablets von Nvidia-Chips gesteuert werden. Die Apple-Papiere legten um unterdurchschnittliche 0,28 Prozent zu.
An der Dow-Spitze verteuerten sich die Aktien der Bank of America um 4,51 Prozent auf 8,11 US-Dollar. Die Schweizer Privatbank Julius Bär will dem Institut das Geschäft mit reichen Kunden ausserhalb der USA abkaufen. Die Julius-Bär-Papiere rückten um mehr als 2 Prozent vor.
Der Software-Konzern Oracle meldete am Vorabend ein überraschend starkes viertes Geschäftsquartal und will nun weitere Milliarden in den Rückkauf eigener Aktien stecken. Bis zu zehn Milliarden US-Dollar (7,9 Milliarden Euro) sollen auf diesem Weg zusätzlich an die Anteilseigner zurückfliessen. Die Titel verteuerten sich daraufhin um 3,10 Prozent auf 27,96 Dollar. Analyst Mark Moerdler von Bernstein Research sprach von «starken Zahlen», die sowohl seine Prognosen als auch die durchschnittliche Markterwartung übertroffen hätten.
Die Aktien von FedEx kletterten um 2,82 Prozent in die Höhe. Der Logistikkonzern hatte die durchschnittlichen Gewinnerwartungen in seinem vierten Geschäftsquartal übertroffen. Der Ausblick aber habe enttäuscht, sagte ein Händler.
Die Facebook-Titel schliesslich rückten nach einer Übernahme um 1,37 Prozent vor. Das weltgrösste Soziale Netzwerk hat die israelische Firma Face.com gekauft, die eine Technologie zum Identifizieren von Personen auf Bildern entwickelt hat. (awp/mc/pg)