New York – Positive Nachrichten aus Europa und Optimismus über eine rechtzeitige Lösung im Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern haben den US-Börsen am Dienstag Auftrieb gegeben. Die gestiegenen heimischen Grosshandelslagerbestände konnten die Stimmung nicht trüben. Der Leitindex Dow Jones knüpfte an seine freundliche Tendenz der vergangenen vier Handelstage an. Mit plus 0,60 Prozent auf 13.248,44 Punkten schloss er auf dem höchsten Stand seit dem 22. Oktober. Seine Verluste seit der Wiederwahl von Präsident Barack Obama machte der Index damit wieder mehr als wett.
Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,65 Prozent auf 1.427,84 Zähler. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 1,18 Prozent auf 3.022,30 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 1,30 Prozent vor auf 2.682,07 Punkte.
Eine gut gelaufene spanische Geldmarktauktion sowie die Zuversicht deutscher Finanzexperten, ausgedrückt im ZEW-Index, hätten für eine freundliche Stimmung gesorgt, sagte ein Börsianer. Zudem gebe es wohl auch Fortschritte in den laufenden Verhandlungen im US-Haushaltsstreit, der bis zum Jahresende gelöst sein muss, hiess es.
Unter den Einzelwerten war die Aktie von Intel Spitzenwert im Dow Jones mit plus 2,84 Prozent. Grösster Verlierer im Leitindex war das Papier von Wal-Mart Stores mit minus 1,75 Prozent.
Bankenwerte zeigten sich überwiegend im Plus. Favorit unter den Grossen der Branche war das Papier von Morgan Stanley mit plus 4,35 Prozent. Die US-Investmentbank erwägt laut «Wall Street Journal», sich von der US-Notenbank im Januar Aktienrückkäufe genehmigen zu lassen.
Mit plus 2,12 Prozent auf 541,00 Dollar zeigten sich auch die Apple-Papiere sehr fest. Eine Umfrage der Bank Morgan Stanley zur möglichen Einführung des Apple-Fernsehers iTV lege eine hohe Nachfrage für dieses Produkt nahe, schrieb Analystin Katy Huberty. Das Interesse am iTV sei sogar doppelt so hoch wie das anfängliche Kaufinteresse für das iPhone und das iPad und die Kunden seien auch bereit, einen hohen Preis dafür zu zahlen.
Die Aktien von AIG legten um 5,70 Prozent auf 35,26 Dollar zu und machten damit ihre Vortagesverluste mehr als wett. Die USA wollen einen Schlussstrich unter die grösste Rettungsaktion der Finanzkrise um den Versicherungsgiganten AIG ziehen. Die restlichen Aktien der AIG, die im Zuge der Krise verstaatlicht wurde, sollen nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg für 32,50 Dollar das Stück platziert werden.
Die Aktien von Tripadvisor sprangen um 6,56 Prozent auf 40,91 Dollar hoch. Liberty Interactive hat für rund 300 Millionen Dollar Aktien von Barry Diller und der Diller-von-Fürstenberg-Stiftung am Internet-Reiseinformationsportal gekauft und hält nun die Mehrheit am Unternehmen. Dafür bezahlte Liberty 62,50 Dollar je Aktie und damit eine Prämie von 63 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs am Montag. Diller gibt zugleich seinen Posten als Chairman und Vorstand auf, bleibt aber Direktor. Die Liberty-Aktien verloren 1,10 Prozent. (awp/mc/ug/upd/ps)