US-Schluss: Gewinne

New York – Nach den jüngsten Verlusten ist der US-Aktienmarkt am Montag freundlich in die Vorweihnachtswoche gestartet. Stützend wirkte die Hoffnung auf eine Lösung des US-Haushaltsstreits. Zudem wurden Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi positiv aufgenommen. Er erwartet in der zweiten Jahreshälfte 2013 eine schrittweise Konjunkturerholung in der Eurozone. Schwache US-Konjunkturdaten konnten den Notierungen wenig anhaben.

Der Dow Jones Industrial schloss 0,76% fester bei 13’235,39 Punkten. Dank einer späten Rally blieb er nur knapp unter seinem Tageshoch. Der breit gefasste S&P-500-Index gewann 1,19% auf 1’430,36 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite-Index um 1,32% auf 3’010,60 Punkte zu. Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 1,38% auf 2’664,26 Punkte.

Der Haushaltsstreit bleibt im Fokus der Anleger. «Die drohende Fiskalklippe dominiert weiterhin die Märkte», sagte ein Beobachter mit Blick darauf, dass es weiterhin keine definitive Einigung gebe. «Aber die Dinge nehmen langsam Formen an», fügte er hinzu. Zwei Wochen vor Ablauf der US-Schuldenfrist erklärten sich die Republikaner laut Medien erstmals zu Steuererhöhungen für Millionäre bereit. Bedingung dafür seien allerdings erhebliche Einschnitte im Sozialwesen. Laut jüngsten Meldungen fand ein Treffen zwischen US-Präsident Barack Obama und dem republikanischen Verhandlungsführer John Boehner im Weissen Haus statt. Nähere Details wurden nicht bekannt gegeben. Ohne eine Einigung drohen der weltgrössten Volkswirtschaft zum neuen Jahr drastische Steuererhöhungen und Haushaltskürzungen.

Ein weiterer Experte sah die weltweit lockere Geldpolitik als Stütze für die Börsen. Keine grossen Impulse gingen derweil von überraschend eingetrübten Stimmungsdaten für die Industrie im Bundesstaat New York aus, dem sogenannten Empire-State-Index.

Bei den Einzelwerten richteten sich die Blicke einmal mehr auf die Aktien von Apple : Nach einem verhaltenen Start, der die Aktie bis auf 501,23 USD und damit den niedrigsten Stand seit Februar gedrückt hatte, notierten die Titel zum Handelsende 2% höher bei 519,17 USD. Eine negative Studie wurde letztlich durch die Meldung eines Verkaufsrekords für das iPhone 5 in China in den Hintergrund gedrängt. Citigroup-Analyst Glen Yeung stufte die Aktie von «Buy» auf «Neutral» ab und senkte auch das Kursziel um 100 auf 575 USD, blieb damit aber noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Bei dem Unternehmen rückten die Risiken immer stärker in den Fokus, hiess es zur Begründung.

Für die Google-Aktien ging es um knapp 3% hoch, nachdem es in Medienberichten geheissen hatte, der Internetkonzern werde in den USA wohl einer Wettbewerbsklage entkommen. 3% gewannen die Titel von AIG. Der Versicherer hatte zuvor angekündigt, sich von den restlichen Anteilen seiner Asien-Sparte AIA trennen zu wollen. Gemäss dem Verkaufsprospekt wird ein Erlös von bis zu 6,5 Mrd USD angepeilt. Die Papiere von General Electric (GE) schafften ein Plus von knapp 1,5% – hier halfen Aussagen, wonach der Mischkonzern 2013 mit einer starken Entwicklung in einem rauen Umfeld rechnet.

Den Titeln von Sprint verhalf die Meldung, dass der Telekom-Konzern mit der geplanten Übernahme seiner Tochter Clearwire voran kommt, letztlich zu einem nur moderaten Plus. Mit einer von 2,1 auf 2,2 Mrd USD aufgestockten Offerte sicherte sich der drittgrösste US-amerikanische Mobilfunker die Zustimmung des Verwaltungsrat von Clearwire. Dass die Investmentfirma Elliott Management den Anbieter von Unternehmenssoftware Compuware komplett übernehmen will, bescherte dessen Aktien einen knapp 13-prozentigen Kursprung. (awp/mc/pg)

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