US-Schluss: Dow auf Fünfjahreshoch – Gute Zahlen stützen
New York – Gute Unternehmenszahlen haben den Dow Jones Industrial am Freitag auf ein Fünfjahreshoch getrieben. Von seinem im Oktober 2007 erzielten Rekordstand in Höhe von 14.198,10 Punkten ist der amerikanische Leitindex nur noch gut 300 Punkte entfernt. Schwache Konjunkturdaten aus den USA gerieten in den Hintergrund: Die Verkäufe neuer Häuser waren im Dezember unerwartet zurückgegangen. Statt dessen erfreute die Anleger, dass in Deutschland der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex im Januar zum dritten Mal in Folge gestiegen war. Insofern könnte die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder aus dem Konjunkturtal finden.
Der Dow stieg um 0,51 Prozent auf 13.895,98 Punkte. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Plus von 1,80 Prozent. Der breit gefasste S&P-500-Index rückte am Freitag um 0,54 Prozent auf 1.502,96 Punkte vor und verbuchte damit seinen achten Gewinntag in Folge. Eine solche Serie hatte der Index zuletzt im Jahr 2004 hingelegt. An der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich der Composite-Index um 0,62 Prozent auf 3.149,71 Punkte. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,48 Prozent auf 2.736,73 Punkte nach oben.
«Der Wirtschaft geht es inzwischen deutlich besser»
Um Champagnerkorken knallen zu lassen, sei es zwar noch zu früh, sagte Kapitalmarktstratege Andreas Nigg von Vontobel Asset Management. Der US-Wirtschaft gehe es inzwischen aber deutlich besser und die Unternehmensgewinne fielen etwas höher aus als in den vergangenen zwei Quartalen.
Die Aktien von Procter & Gamble (P&G) setzten sich mit einem Plus von 4,02 Prozent auf 73,25 US-Dollar an die Dow-Spitze. Der weltgrösste Konsumgüterkonzern kommt angesichts der Fortschritte beim Konzernumbau in Fahrt. Der Überschuss wurde von Oktober bis Dezember mehr als verdoppelt. Insgesamt schlug P&G die Erwartungen der Analysten und hob seine Prognosen für das Gesamtjahr mit an.
Microsoft legen zu
Ebenfalls gefragt waren die Microsoft-Titel , die um 0,90 Prozent stiegen. Dem Softwarekonzern hatte zu Weihnachten das neue Windows 8 die Kasse gefüllt. Allerdings schwächelte gleichzeitig die Geschäftskundensparte mit den wichtigen Office-Büroprogrammen.
Der Telekomkonzern AT&T hatte im vierten Quartal unter hohen Belastungen für seine Pensionskassen gelitten und einen Milliardenverlust verbucht. Operativ hingegen lief es besser: Mit 10,2 Millionen Smartphones verkaufte das Unternehmen so viele wie noch nie in einem Quartal. Unter dem Strich bedeutete dies für die Papiere einen Gewinn von 0,80 Prozent.
Starbucks mit Rekordquartal
Das Anteilsscheine von Starbucks zogen nach einem Rekordquartal der Kaffeekette um 4,10 Prozent an. Umsatz und Gewinn stiegen deutlich. Vor allem Amerikaner und Asiaten strömten häufiger in die Läden. Überraschend gute Quartalszahlen bescherten den Papieren des Öldienstleisters Halliburton ein Plus von 5,05 Prozent.
Die Apple-Aktien gaben weiter nach und fielen um 2,35 Prozent. Das enttäuschende Abschneiden des Unternehmens im Weihnachtsgeschäft kostet den iPhone- und iPad-Hersteller den Titel des wertvollsten börsennotierten Konzerns der Welt. Nach anderthalb Jahren in der zweiten Reihe übernahm der Ölmulti ExxonMobil wieder die Führung. Dessen Titel rückten um 0,42 Prozent vor. (awp/mc/pg/upd/ps)