US-Schluss: Gewinne nach Putin-Rede und Häuserdaten
New York – Gestützt auf eine Entspannung in der Krim-Krise und erneut gute US-Daten haben sich die New Yorker Börsen am Dienstag weiter erholt. Der Dow-Jones-Industrial-Index ging 0,55 Prozent höher bei 16 336,19 Punkten aus dem Handel. In der Vorwoche hatten die Unsicherheit um die Krim-Krise zusammen mit Sorgen um das Wirtschaftswachstum Chinas den Dow noch fünf Tage in Folge ins Minus gedrückt – zum Wochenstart wurde die Serie nach dem Krim-Referendum bereits durchbrochen. Der breit gefasste Aktienindex S&P 500 gewann zuletzt 0,72 Prozent auf 1872,25 Punkte, der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 1,20 Prozent auf 3706,62 Punkte vor.
Die Rede von Russlands Präsident Wladimir Putin zum Ausgang der Abstimmung auf der Krim habe die Börsianer weiter beruhigt, sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Putin habe den Vertrag über einen Anschluss der Krim an Russland unterzeichnet, dabei allerdings auch signalisiert, keine Konfrontation mit dem Westen zu suchen. Zuvor hätten sich die Märkte über eine aggressivere Reaktion auf die Sanktionen des Westens gegen Russland gesorgt, so Erlam.
Auch die Konjunkturdaten aus den USA stützten den Markt. Volkswirt Johannes Jander von der Helaba sieht zwar keinen Grund für eine Veränderung der Bremspläne der Notenbank. Inflationsängste kämen aber auch keine auf. Nach der leichten, wetterbedingten Verschnaufpause am Immobilienmarkt zu Beginn des Jahres setze sich die Erholung fort.
Microsoft-Aktien gewannen an der Dow-Spitze 3,97 Prozent auf 39,56 US-Dollar. Die Titel sind damit so teuer wie seit fast 14 Jahren nicht mehr. Der Softwareanbieter soll Händlern zufolge an einer Version seiner Office-Software für Apples Tablettcomputer iPad arbeiten. Zudem gehe der Branchenprimus stärker gegen Raubkopierer vor. Die Papiere von Cisco Systems arbeiteten sich indes mit 0,56 Prozent ins Plus. Zunächst hatte eine Studie von Barclays das Papier belastet. Die Analysten strichen bei den Aktien des Netzwerkspezialisten ihre Kaufempfehlung. Schwächster Dow-Wert waren zum Schluss Boeing mit minus 1,10 Prozent.
Im S&P-500-Index kletterten United States Steel mit plus 5,42 Prozent an die Indexspitze. Händler verwiesen auden sich erholenden Stahlsektor. Hewlett-Packard zählten ebenfalls zu den Favoriten. Händlern verwiesen hier auf eine Kaufempfehlung der britischen Bank Barclays. Der Computerbauer habe im Servermarkt dem Konkurrenten IBM Marktanteile abluchsen können, so die Experten. HP-Aktien gewannen 3,66 Prozent auf 30,56 Dollar. Am Ende des marktbreiten Index standen dagegen die Papiere von Gamestop mit einem Abschlag von 3,42 Prozent. Wal-Mart habe angekündigt, gebrauchte Videospiele zu handeln und das könnte die Gewinne des grössten Anbieters in diesem Bereich belasten, sagten Händler.
Der Euro kletterte nach einem kurzen Rücksetzer wieder über die Marke von 1,39 US-Dollar und kostete zuletzt 1,3930 Dollar. Zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 5/32 auf 100 20/32 Punkte. Die Rendite der richtungweisenden Papiere lag damit bei 2,67 Prozent. (awp/mc/pg)