US-Schluss: Gewinne – S&P auf höchstem Stand seit Ende 2007
New York – Die Wall Street hat am Donnerstag an ihre Kursgewinne vom Vortag angeknüpft. Gute Konjunktursignale aus China und Hinweise auf ein Abflauen der Euro-Schuldenkrise stimmten die Anleger weiterhin risikobereit. Der Leitindex Dow Jones schloss 0,60 Prozent höher bei 13.471,22 Punkten und damit in Reichweite des Tageshochs. Der breit gefasste S&P 500 kletterte um 0,76 Prozent auf 1.472,12 Punkte – und erreichte auf Schlusskursbasis den höchsten Stand seit fünf Jahren. An der Nasdaq rückte der Composite-Index um 0,51 Prozent auf 3.121,76 Zähler vor. Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,61 Prozent auf 2.744,18 Punkte.
«China ist auf dem Weg der Genesung und zudem haben die Kommentare von Mario Draghi dem Markt nach oben verholfen», sagte ein Marktbeobachter. Der chinesische Aussenhandel hatte im Dezember überraschend stark an Schwung gewonnen: Die Exporte hatten so stark zugelegt wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Ausserdem hatte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) anlässlich des Zinsentscheids davon gesprochen, dass sich die Konjunktur im Euroraum bald erholen dürfte. Positiv gewertet wurde auch, dass die Entscheidung der Notenbank, den Leitzins unverändert zu belassen, einstimmig gefallen war.
Spitzenreiter im Dow Jones waren die Aktien der Bank of America, die im insgesamt sehr gefragten Finanzsektor um gut drei Prozent anzogen. Auf den Rängen folgten Aktien von Hewlett-Packard mit einem Aufschlag von 2,71 Prozent und die Intel-Titel mit plus 1,68 Prozent. Schlusslicht waren dagegen die Alcoa-Anteile , die am Vortag trotz guter Zahlen schon nicht hoch im Kurs der Anleger gestanden hatten. Sie büssten 1,21 Prozent ein. Auch Microsoft gehörten mit fast einem Prozent zu den wenigen Verlierern.
Ausserhalb des Leitindex zogen die Aktien von Ford um 2,67 Prozent an, nachdem der Autobauer seine Quartalsdividende auf zehn US-Cent verdoppelt hatte. Der Konzern begründete dies mit rekordhohen Gewinnmargen, die den Bargeldbestand deutlich nach oben getrieben hätten. Papiere von Supervalu preschten um mehr als 14 Prozent vor: Der Supermarktbetreiber gibt mehrere seiner Handelsketten an eine vom Finanzinvestor Cerberus angeführte Investorengruppe ab.
Für die Anteilsscheine von News Corp ging es ausserdem um gut zwei Prozent nach oben. Händler verwiesen auf eine Kaufempfehlung des Analysehauses Bernstein. Die Tiffany-Papiere sackten dagegen wegen enttäuschender Prognosen um viereinhalb Prozent ab. Der Edeljuwelier stellt für das Ende Januar auslaufende Gesamtjahr nur noch das untere Ende seiner bisher angepeilten Zielspanne in Aussicht. (awp/mc/upd/pg)