US-Schluss: Gewinne – Hoffnung auf Inflationsabschwächung

Boerse

(Adobe Stock)

New York – Die Erholung an den New Yorker Börsen hat sich zu Wochenbeginn fortgesetzt. Die Anleger erwarten von den am Dienstag anstehenden Verbraucherpreisdaten Hinweise auf eine weiter nachlassende Inflationsdynamik in den USA. Damit würde der Druck nachlassen, unter dem die Notenbank Fed auf ihrem geldpolitischen Straffungskurs steht. Für eine steigende Risikobereitschaft der Anleger war auch der weiter nachgebende US-Dollar ein Indiz.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel am Montag 0,71 Prozent höher bei 32 381,34 Punkten, nachdem er in der Spitze bei gut 32’500 Punkten den höchsten Stand seit Ende August markiert hatte. Er verbuchte damit seinen vierten Gewinntag in Folge. Der marktbreite S&P 500 gewann 1,06 Prozent auf 4110,41 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 legte gestützt auf deutliche Kursgewinne beim Branchen-Schwergewicht Apple 1,20 Prozent auf 12’739,72 Punkte zu.

«Der jüngste Optimismus der Anleger liegt wohl an der Hoffnung auf einen zweiten Monat mit nachlassender Inflation in den USA», sagte ein Marktbeobachter. Sollten die Inflationsdaten dies untermauern, sei ein weiterer positiver Kursverlauf bei Aktien in dieser Woche denkbar. Schon im August hatte sich der Anstieg der US-Verbraucherpreise überraschend deutlich auf 8,5 Prozent abgeschwächt, womit er aber weiter auf einem sehr hohen Niveau blieb.

Ganz vorne im Dow lag Apple: Mit fast vier Prozent Plus setzten die Papiere des iPhone-Herstellers ihre Erholung vom Tief seit Ende Juli fort. Sie kehrten damit nach gut zwei Wochen zurück über die viel beachtete 200-Tage-Linie, die bei charttechnisch orientierten Anlegern ein beliebter langfristiger Trendindikator ist. Als Kurstreiber wurde auf Vorbestellungszahlen für das neue iPhone 14 verwiesen.

Ansonsten fiel unter den Einzelwerten der Pharmakonzern Bristol Myers-Squibb auf: Nach einem frühen Kurssprung um mehr als acht Prozent blieb hier noch ein Plus von 3,1 Prozent übrig. Die Aktien profitierten von der Zulassung des Schuppenflechte-Medikaments Sotyktu durch die US-Gesundheitsbehörde FDA. Dem gegenüber stand ein Kursrutsch um vier Prozent bei Amgen. Das Unternehmen ist bisher mit einem Medikament in dieser Nische stark, ihm droht nun mehr Konkurrenz.

Aus der Branche wurden ausserdem die Titel von Gilead zu einem grösseren Gewinner, indem sie um 4,2 Prozent anzogen. Der Pharmakonzern gab bekannt, sich in einem Patent-Rechtsstreit mit mehreren Generikaherstellern geeinigt zu haben. Laut dem Experten Brian Abrahams von RBC ist dies eine sehr positive Entwicklung, da die Einigung langfristige Umsatzchancen sichere.

Die Titel der Ölkonzerne Chevron, Exxon Mobil und ConocoPhillips verbuchten Kursgewinne zwischen 1,2 und 2,2 Prozent. Dabei halfen steigende Ölpreise, die gestützt wurden durch den gefallenen Dollarkurs.

Der Euro hat sich am Montag kurz der Marke von 1,02 US-Dollar genährt, womit er den höchsten Stand seit fast vier Wochen erreichte. Zuletzt kam er dann mit 1,0120 Dollar wieder etwas davon zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0155 (Freitag: 1,0049) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9847 Euro.

US-Staatsanleihen haben am Montag zeitweise Kursgewinne abgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries sank zuletzt um 0,05 Prozent auf 115,67 Punkte. Die Rendite dieser Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,35 Prozent. (awp/mc/ps)

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