New York – Die Rekordjagd an den US-Börsen nimmt kein Ende: Am Dienstag erreichte der Dow Jones Industrial im Handelsverlauf bei 17’897,05 Punkten den höchsten Stand seiner langen Geschichte. Er verabschiedete sich mit plus 0,58 Prozent bei 17 879,55 Punkten – auch das ein Rekord. Der marktbreite S&P-500-Index schloss 0,64 Prozent fester bei 2066,55 Punkten, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,42 Prozent auf 4305,96 Punkte vorrückte.
Als Kurstreiber sahen Börsianer die Hoffnung auf Notenbanken-Schützenhilfe aus Übersee. Zudem stütze die Erwartung, dass die robuste US-Konjunktur nicht unter der allmählichen Straffung der amerikanischen Geldpolitik leiden wird. Die jüngsten, guten Daten aus der Bauwirtschaft untermauerten diese Einschätzung.
Beobachtern zufolge spekulieren die Anleger vor allem auf zusätzliche Massnahmen der chinesischen Notenbank zur Unterstützung der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft. Zudem steht am Donnerstag die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Diese wird nach Einschätzung von Experten aber noch nicht breit angelegte Staatsanleihekäufe beschliessen, sondern zunächst noch die Wirkung ihrer bisherigen Beschlüsse abwarten.
Derweil waren die amerikanischen Bauausgaben im Oktober deutlicher als erwartet gestiegen, während der Rückgang im Vormonat geringer als ursprünglich berechnet ausgefallen war. Am Freitag steht der wichtige monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung auf der Agenda. Beobachter gehen davon aus, dass die November-Daten die robuste heimische Beschäftigungslage unterstreichen dürften.
Die Aktien der Ölkonzerne konnten sich etwas erholen, obwohl die Ölpreise nach der kräftigen Erholung zum Wochenbeginn zuletzt wieder spürbar unter Druck gerieten. Chevron und ExxonMobil eroberten mit Kursgewinnen von 2,05 beziehungsweise 1,99 Prozent die ersten zwei Plätze im Leitindex.
Im Autosektor bescherten gute US-Absatzzahlen für den November Fiat Chrysler ein Kursplus von 2,99 Prozent. Davor hatte der fusionierte Hersteller bereits über gestiegene Verkäufe in Italien berichtet. Auch Konkurrent General Motors (GM) überzeugte auf dem amerikanischen Markt, so dass die Aktien um 0,97 Prozent zulegten. Der etwas geringer als erwartete Absatzrückgang bei Ford stützte dessen Papiere: Sie gewannen überdurchschnittliche 0,82 Prozent.
Die Anteilsscheine von Avanir Pharmaceuticals sprangen um 12,80 Prozent auf 16,92 US-Dollar empor, nachdem die japanische Otsuka Holdings mitgeteilt hatte, das kalifornische Unternehmen für rund 3,54 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Der Übernahmepreis entspricht 17 Dollar je Aktie. Beim Biotech-Unternehmen Biogen Idec sorgten gute Studiendaten zu einem Wirkstoff gegen Alzheimer für einen Kurssprung von 6,43 Prozent.
Royal Caribbean Cruises legten um 6,17 Prozent zu. Die Aktien des Kreuzfahrtunternehmens ersetzen im S&P-500-Index die Titel des Verpackungsmaterialherstellers Bemis Company. Die Indexänderung tritt nach dem Handelsschluss am 4. Dezember in Kraft. Bemis-Titel legten dennoch um 1,30 Prozent zu. (awp/mc/upd/ps)