US-Schluss: Gewinne – Börse steckt Krim-Referendum gut weg

New York – Nach dem umstrittenen Referendum auf der Krim haben sich die New Yorker Börsen am Montag klar erholt. Auch gute Konjunkturdaten halfen dem Dow-Jones-Industrial-Index seine jüngste Serie von fünf Handelstagen mit Verlusten zu beenden. Der weltweit bekanntesten Aktienindex ging 1,13 Prozent höher bei 16 247,22 Punkten aus dem Handel. In der Vorwoche hatten die Unsicherheit um die Krim-Krise zusammen mit Sorgen um das Wirtschaftswachstum Chinas den Dow noch um 2,35 Prozent nach unten gedrückt. Der breit gefasste Aktienindex S&P 500 gewann am Montag 0,96 Prozent auf 1858,83 Punkte, der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,95 Prozent auf 3662,51 Punkte vor.

Das Referendum sei am Wochenende ohne grössere Zwischenfälle vonstatten gegangen und das unterstützte die Börsen, sagte Marktanalyst Kornelius Barczynski vom Broker GKFX. Die Wahrscheinlichkeit von Eskalationen sei gesunken, sagten auch Experten der Commerzbank. Das bringe etwas Entspannung an den Finanzmärkten. Denn mögliche Risiken seien in den zuletzt schwachen Kursen schon vorweggenommen worden. Auch gute Wirtschaftsdaten der USA beflügelten die Wall Street: Die Industrieproduktion sei wie die Kapazitätsauslastung besser als erwartet ausgefallen und das lasse keine Wachstumssorgen aufkommen, sagte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. Auch dem Empire-State-Index zufolge schwächen sich die negativen Auswirkungen des aussergewöhnlich kalten Winterwetters allmählich ab.

Alle dreissig Werte im Dow gingen mit Gewinnen aus dem Handel: Tagessieger waren die Aktien von «Big Blue» IBM mit plus 1,98 Prozent auf 185,81 US-Dollar. Die Anteile am Mischkonzern 3M verteuerten sich um 1,88 Prozent nach zuversichtlichen Aussagen zu den Perspektiven für das künftige Geschäft in China. Die rote Laterne im Leitindex hielten dagegen McDonald’s mit einem mageren Plus von 0,02 Prozent. Die Anteile an der Baumarktkette Home Depot hinkten mit einem Plus von 0,25 Prozent ebenfalls hinterher. Sie konnten sich damit kaum von ihrer Anfang März eingeleiteten Korrekturbewegung befreien.

Yahoo-Titel standen an der Nasdaq-Börse im Fokus. Der geplante Sprung der chinesischen Alibaba an die New Yorker Börse sorgte laut Händlern für Fantasie. Yahoo hält 24 Prozent an der Online-Handelsplattform und ist damit zweitgrösster Eigner nach der japanischen Softbank . Mit schätzungsweise 15 Milliarden Dollar könnte Alibabas Aktiendebüt in den USA der grösste Börsengang seit dem IPO des sozialen Netzwerks Facebook werden. Yahoo gewannen als bester Wert im Nasdaq-100 4,02 Prozent auf 39,11 Dollar. Laut Alastair McCaig vom Broker IG werden die Papiere von Alibaba.com bei dem Londoner Handelshaus bereits mit einem kräftigen Aufschlag zum angestrebten Börsenwert gehandelt.

Bei den Werten aus der zweiten und dritten Reihe sorgten Hertz Global Holdings mit plus 4,77 Prozent für Aufsehen. Medienberichten zufolge will der Mutterkonzern der US-Autovermietung Hertz die Sparte Equipment Rental abspalten. Zu den grössten Verlierern zählten die Papiere von VeriSign mit einem Minus vom 5,78 Prozent am Ende des S&P-500-Index. Experten zufolge dürfte sich die Entscheidung der US-Regierung, die Verwaltung über die Internet-Verwaltung ICANN aufzugeben, negativ auf das Unternehmen auswirken.

Der Euro etablierte sich über der Marke von 1,39 US-Dollar. Er kostete zuletzt 1,3925 Dollar und bleibt damit weniger als einen halben Cent unter seinem Hoch seit Oktober 2011. Der Kurs zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 10/32 auf 100 27/32 Punkte. Die Rendite der richtungweisenden Papiere lag damit bei 2,69 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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