New York – Vor dem Start der Berichtssaison haben die US-Börsen für Standardwerte am Montag an ihre Gewinne aus der Vorwoche angeknüpft. An der Wall Street legte der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,59 Prozent auf 15.224,69 Punkte zu und baute damit sein Plus von rund 1,5 Prozent aus der vorangegangenen verkürzten Handelswoche aus. Der breit gefasste S&P-500-Index stieg um 0,53 Prozent auf 1.640,46 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq schloss der Auswahlindex Nasdaq 100 hingegen kaum unverändert mit plus 0,10 Prozent bei 2.966,13 Punkten.
Im Fokus steht laut Marktstratege Craig Erlam vom Broker Alpari nun wieder die Berichtssaison. Der Aluminiumkonzern Alcoa , dessen Kreditwürdigkeit von der Ratingagentur Moody’s Ende Mai dieses Jahres auf Ramschniveau gesenkt worden war, berichtet nach Börsenschluss über seine Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal. Die Messlatte für die Unternehmenszahlen liege dieses Mal höher als in den vergangenen Quartalen, sagte Erlam. Ereignisse wie die Fiskalklippe und das Anleihekaufprogramm der US-Notenbank Fed hätten in den Quartalen zuvor belastet und die Erwartungen seien so weit gedrückt gewesen, dass es kaum Raum für Enttäuschungen gegeben habe.
Ausserdem dürfte es nun auch nicht mehr reichen, die Gewinne nur dank Einsparungen und Stellenstreichungen zu steigern, sagte der Marktstragte und fügte hinzu: «Zumal, wenn die Umsätze wie jüngst zurückgehen.» Für weitere Kursgewinne seien ernsthafte Signale für eine bessere Geschäftsentwicklung nötig. Die Wirtschaft müsse beweisen, dass sie sich auch ohne die Unterstützung der Fed weiter erholen könne.
Insgesamt ging es am US-Aktienmarkt recht ruhig zu. Die Alcoa-Titel rückten um 1,41 Prozent auf 7,92 US-Dollar vor. Nach Börsenschluss legte das Dow-Unternehmen etwas besser als erwartete Quartalszahlen vor. An der Index-Spitze gewannen UnitedHealth Group 2,10 Prozent, während die Intel-Aktien als Schlusslicht um 3,62 Prozent nachgaben. Am Markt wurde als Grund vor allem auf eine negative Analystenstudie verwiesen.
Im Nasdaq 100 gewannen die Aktien von Dell an zweiter Stelle nach Priceline.com 3,15 Prozent. Michael Dell erhielt unverhofft Schützenhilfe für den umstrittenen Rückkauf des von ihm gegründeten Computerkonzerns. Die einflussreiche US-Aktionärsberatung ISS rät den aussenstehenden Anteilseignern, die insgesamt 24,4 Milliarden Dollar (19 Mrd Euro) schwere Offerte des Milliardärs anzunehmen. Die Aktionäre gingen mit dem angebotenen Bargeld auf Nummer sicher und müssten sich nicht mehr um das rückläufige PC-Geschäft sorgen, begründete ISS das Votum. Die «New York Times» sprach am Montag von einer Überraschung.
Die Papiere des Reiseportals Priceline.com gewannen an der Index-Spitze 3,89 Prozent und profitierten laut Händlern von einer Hochstufung durch Morgan Stanley auf «Overweight».(awp/mc/upd/pg)