US-Schluss: Dow gewinnt 0,8% auf 24’737 Punkte

Boerse

New York – An der Wall Street sind die Anleger mit einer positiven Grundstimmung ins Wochenende gegangen. Gefragt waren am Freitag insbesondere die konjunktursensiblen Technologiewerte, obwohl der Chipriese Intel mit seinen Geschäftszahlen enttäuscht hatte. Die Investoren hofften Börsianern zufolge, dass die Berichtssaison der Unternehmen alles in allem weiterhin positiv verläuft. Zudem verbreiteten jüngste Massnahmen der chinesischen Notenbank zur Stützung des heimischen Finanzsektors die Zuversicht, dass die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt nicht allzu sehr schwächeln wird.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,75 Prozent auf 24’737,20 Punkte. Am Donnerstag und vor allem an Dienstag war die jüngste Erholung noch ins Stocken geraten. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Plus von 0,12 Prozent. Der marktbreite S&P 500 zog am Freitag um 0,85 Prozent auf 2664,76 Punkte an. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,27 Prozent auf 6787,37 Zähler.

Die Experten der Bank JPMorgan rückten auch Aktienrückkäufe als kurs- und marktstützend in den Fokus. In dem von Unsicherheiten geprägten Klima seien Aktienrückkäufe zunehmend wichtiger geworden und auch im vierten Quartal 2018 sehr stark gewesen. Dieser robuste Trend dürfte sich ihrer Ansicht nach auch 2019 fortsetzen.

Wenig Beachtung fand derweil, dass US-Präsident Donald Trump fünf Wochen nach Beginn des «Shutdowns» einen Durchbruch in dem erbitterten Haushaltsstreit mit den Demokraten verkündet hatte. Beide Seiten einigten sich auf eine Übergangsfinanzierung für die stillgelegten Teile der Regierung bis zum 15. Februar. In dieser Zeit soll über Massnahmen zur Grenzsicherung beraten werden. Trump drohte mit einem erneuten «Shutdown», sollte dabei die Mauer nicht finanziert werden.

Bei den Einzelwerten sackten die Aktien von Intel um 5,47 Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im Dow. Mehrere Analysten hatten nach den schwachen Quartalszahlen am Vorabend ihre Kursziele gesenkt. Zudem habe die Umsatzerwartung für das erste Quartal wegen der Schwäche im Geschäft mit Datenzentren und einer weiterhin erwarteten schwachen Nachfrage nach iPhones unter der Marktprognose gelegen, schrieb der Experte Harlan Sur von der Bank JPMorgan. Sur verwies aber darauf, dass das Intel-Management üblicherweise bei seinen Ausblicken tief stapele.

Die Aktien des iPhone-Herstellers Apple waren mit einem Plus von gut 3 Prozent der Favorit im US-Leitindex. Den zweiten Platz sicherten sich die Anteilscheine des Baumaschinenherstellers Caterpillar mit einem Gewinn in ähnlicher Grössenordnung.

Als bester Wert im S&P 500 zogen die Papiere von Western Digital um 7,52 Prozent an. Der Speicherhersteller hatte zwar bei Gewinn und Umsatz im abgelaufenen Quartal enttäuscht. Analysten sehen aber nun Anzeichen einer Nachfrageerholung.

Der Kaffeehauskette Starbucks war es im ersten Geschäftsquartal 2018/19 bereits gelungen, mit neuen Angeboten mehr Kunden in ihre Cafés zu locken. Zudem wurde deutlich mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum. Damit stiegen die Aktien um 3,63 Prozent. Schwache Geschäftszahlen aber drückten die Papiere des Pharmakonzerns Abbvie um mehr als 6 Prozent ins Minus.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1415 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1346 (Donnerstag: 1,1341) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8814 (0,8818) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen angesichts der Gewinne an der Wall Street um 9/32 Punkte auf 103 6/32 Punkte und rentierten mit 2,749 Prozent. (awp/mc/ps)

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