US-Schluss: Verluste – Unsicherheit vor Wahlen

US-Schluss: Verluste – Unsicherheit vor Wahlen

New York – Die wichtigsten US-Aktienindizes haben am Freitag trotz guter Arbeitsmarktdaten Verluste verbucht. Die Unsicherheit über den Ausgang der Wahlen am kommenden Dienstag habe die Anleger von Engagements am Markt abgehalten, sagten Börsianer. Das Rennen um die Präsidentschaft ist weiter völlig offen: Nach einer neuen Umfrage der «Washington Post» und des TV-Senders ABC ging Amtsinhaber Barack Obama mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,07 Prozentpunkten vor Mitt Romney in das letzte Wahlkampf-Wochenende. Auch fast jede andere Erhebung blieb innerhalb der statistischen Fehlerwahrscheinlichkeit.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,05 Prozent auf 13.093,16 Punkte. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Minus von 0,11 Prozent. Am Montag und am Dienstag allerdings war die Börse wegen des Wirbelsturms «Sandy» geschlossen geblieben. Der marktbreite S&P 500-Index sank am Freitag um 0,94 Prozent auf 1.414,20 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite Index um 1,26 Prozent auf 2.982,13 Punkte. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,16 Prozent auf 2.656,28 Punkte nach unten.

In den USA waren im Oktober deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet. Darüber hinaus wurde der Stellenaufbau in den beiden Vormonaten nach oben korrigiert.

Die Aktien von Starbucks sprangen um 9,12 Prozent auf 50,84 US-Dollar hoch, nachdem die Kaffeehauskette im vierten Geschäftsquartal einen elfprozentigen Umsatzanstieg erzielt hatte. Der Gewinn hingegen hatte stagniert, unter anderem wegen einer höheren Steuerlast.

Die Titel von LinkedIn konnten ihre anfänglichen Gewinne nicht behaupten und gaben zum Handelsschluss um 0,07 Prozent auf 106,78 Dollar nach. Das Online-Karrierenetzwerk hatte seinen Quartalsumsatz unerwartet deutlich um 81 Prozent gesteigert und zudem einen kleinen Gewinn von 2,3 Millionen Dollar geschafft. Beim Börsengang im vergangenen Jahr hatte das Papier noch 45 Dollar gekostet.

Dagegen ging es für die Papiere der American International Group (AIG) um 7,16 Prozent nach unten. Zwar liefert der vom Staat vor dem Bankrott gerettete Versicherungskonzern mittlerweile stabile Gewinne ab. Für eine Abschätzung der Kosten durch Wirbelsturm «Sandy» sei es aber noch zu früh, hiess es vom Unternehmen. Der auf Risikoanalyse spezialisierte Dienstleister Eqecat rechnet branchenweit mit 10 bis 20 Milliarden Dollar an versicherten Schäden.

Die Chevron-Titel gaben nach durchwachsenen Zahlen um 2,87 Prozent nach und waren damit das Schlusslicht im Dow. Der Ölkonzern hatte zwar mit seinem leicht rückläufigen Umsatz die Erwartungen übertroffen, war aber ergebnisseitig deutlich dahinter zurückgeblieben.

Die Aktien von First Solar schliesslich sackten um 8,82 Prozent ab. Das Solarunternehmen hatte im dritten Quartal einen Gewinnrückgang erlitten. Zudem habe die Cashflow-Entwicklung enttäuscht, sagte ein Analyst. (awp/mc/upd/ps)

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