US-Schluss: Dow rückt 0,3% auf 24’899 Punkte vor
New York – Nachlassende Spannungen im Handelskonflikt mit China haben dem Dow Jones Industrial am Montag den achten Gewinntag in Folge beschert. Der Leitindex legte am Ende um 0,27 Prozent auf 24’899,41 Punkte zu. Dabei brachte er aber nur einen Teil seiner zeitweise noch grösseren Gewinne über die Ziellinie: In der Spitze hatte er sich erstmals seit zwei Monaten wieder bis auf wenige Punkte der Marke von 25 000 Zählern genähert.
Der breit gefasste S&P 500 stand zur Schlussglocke mit einem knappen Plus von 0,09 Prozent auf 2730,13 Punkte im grünen Bereich. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 rückte am Montag um 0,17 Prozent auf 6964,37 Punkte vor. In der Spitze hatte er sogar kurz über die 7000er-Marke geschaut.
Händlern zufolge wird ein Angebot von Donald Trump, bei der Rettung des chinesischen Smartphone-Herstellers ZTE zu helfen, als Zeichen der Entspannung im Handelsstreit der beiden grössten Volkswirtschaften gewertet. Gemeinsam mit Chinas Präsident Xi Jinping arbeite er an einer Lösung, hatte der US-Präsident am Sonntag auf Twitter geschrieben und so Hoffnung gemacht, dass das Unternehmen von einer existenzbedrohenden Strafe wegen illegaler Lieferungen an den Iran und Nordkorea verschont bleiben könnte.
Auch aus China scheint es parallel beschwichtigende Signale zu geben: Kreisen zufolge sind die dortigen Kartellwächter dazu bereit, die auf Eis gelegte Prüfung der geplanten Übernahme des niederländischen Chipkonzerns NXP durch den US-Konkurrenten Qualcomm wieder aufzunehmen. Die Hoffnung auf eine Erlaubnis durch die Chinesen trieb die Aktien beider Halbleiterunternehmen nach oben: Die in New York gelisteten NXP-Titel zogen um fast 12 Prozent an, während es für Qualcomm um 2,7 Prozent hoch ging.
Bei Xerox dagegen ist die geplante Übernahme durch den japanischen Rivalen Fujifilm gescheitert – in diesem Fall am erbitterten Widerstand der Investoren Carl Icahn und Darwin Deason. Nachdem der für Kopiergeräte bekannte US-Konzern den geplanten Verkauf deshalb absagte, büssten seine Papiere am Montag mehr als 4 Prozent ein. Laut JPMorgan-Analyst Paul Coster sind die kurzfristigen Risiken nun grösser geworden.
Die Aktien des Handelskonzerns Sears machten dagegen mit einem Kurssprung um fast 7 Prozent positiv auf sich aufmerksam. Das kriselnde Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, den Sondierungsprozess für einen möglichen Verkauf von Geschäftsteilen formal begonnen zu haben. Auch die Handelsmarke Kenmore steht demnach zur Disposition.
Bei Tesla dagegen beunruhigte ein von Konzernchef Elon Musk gegenüber den Mitarbeitern angekündigter Managementumbau am Montag die Anleger: die Aktien fielen um rund 3 Prozent. Zuvor war am Wochenende bereits bekannt geworden, dass zwei hochrangige Manager das Unternehmen verlassen – wenn auch in einem Fall nur vorübergehend.
Eine auffällige Kursbewegung gab es noch bei den Aktien des Sicherheitssoftware-Anbieters Symantec: Ein Kurssprung um fast 10 Prozent galt hier als Gegenreaktion auf heftige Verluste vom Freitag, als sie wegen angekündigter interner Bilanzprüfungen etwa ein Drittel ihres Wertes verloren hatten. Das Unternehmen will offenbar noch am Montag über Details informieren.
Der Eurokurs legte nach Äusserungen aus der Europäischen Zentralbank (EZB), die auf Zinsanhebungen in nicht allzu ferner Zukunft hindeuteten, über weite Strecken zu. Nahe bei 1,20 US-Dollar ging der Gemeinschaftswährung aber der Schwung aus. Zuletzt wurde sie zu 1,1937 Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1988 (Freitag: 1,1934) US-Dollar festgesetzt.
US-Staatsanleihen starteten überwiegend mit Verlusten in die neue Handelswoche. Zehnjährige Papiere sanken um 8/32 auf 98 30/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,999 Prozent. (awp/mc/ps)