US-Schluss: Dow-Gewinnserie gerissen
New York – Die jüngste Siegesserie für den Dow Jones Industrial ist am Dienstag gerissen, wenn auch nur knapp. Der US-Leitindex beendete den Tag mit einem Minus von 0,05 Prozent auf 26’048,51 Punkten. Davor hatte das Barometer sechs Handelstage in Folge im Plus geschlossen.
Am Markt scheint der Optimismus nach der einstweiligen Einigung zwischen den USA und Mexiko im Zollstreit nun wieder etwas zu schwinden, auch weil US-Präsident Donald Trump im Handelskonflikt mit China erneut droht: «Wir hatten einen Deal mit China und sie sind zurückgewichen», sagte Trump am Dienstag. «Wenn sie nicht wieder zurückkommen zu diesem Deal, dann habe ich kein Interesse», fuhr er fort. China brauche ein Abkommen.
Der marktbreite S&P 500 gab um 0,03 Prozent auf 2885,72 Punkte nach. Seinen guten Lauf fortsetzen konnte hingegen der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 mit plus 0,16 Prozent auf 7513,85 Punkte.
Trump will sich mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping beim G20-Gipfel Ende Juni im japanischen Osaka treffen. Am Vortag hatte er erklärt, wenn Xi nicht komme, werde er Zölle in Höhe von 25 Prozent auf weitere Warenimporte im Wert von 300 Milliarden Dollar erlassen. Damit wären dann alle Importe aus China in die USA von Sonderzöllen betroffen.
Im Dow waren am Dienstag die Anteile des Flugzeug- und Rüstungsindustriekonzerns United Technologies wie schon am Vortag das Schlusslicht mit einem Minus von fast 4 Prozent. US-Präsident Trump hat offenbar Wettbewerbsbedenken bei der geplanten Übernahme des Rüstungskonzerns Raytheon . Auch United-Grossaktionär und Hedgefonds-Manager Bill Ackman ist offenbar gegen den Deal. Raytheon verloren mehr als 5 Prozent, nachdem sie am Montag um knapp ein Prozent zugelegt hatten.
Sprint-Aktien sackten um fast 6 Prozent ab. Ihnen setzte zu, dass eine Gruppe von US-Staaten gegen die milliardenschwere Übernahme des US-Mobilfunkers durch die US-Tochter der Deutschen Telekom klagen will. Grund dafür ist eine mögliche Einschränkung des Wettbewerbs sowie höhere Preise für Endverbraucher. T-Mobile US verloren mehr als eineinhalb Prozent.
Mit gesenkten Prognosen für das laufende Geschäftsquartal reagierte der LED-Hersteller Cree auf eine erwartete Abschwächung der Nachfrage sowie auf US-Sanktionen gegen den chinesischen Telekomausrüster Huawei. Die Konsequenz für den Cree-Aktienkurs war ein Minus von fast eineinhalb Prozent.
Die Anteile von Beyond Meat gingen nach ihrem jüngsten Höhenflug in den Abwärtsmodus. Der Abschlag belief sich zum Handelsende auf gut 25 Prozent. Analyst Ken Goldman von der US-Bank JPMorgan hatte sie von «Overweight» auf «Neutral» abgestuft und dies mit den hohen Kursgewinnen der letzten zwei Handelstage begründet. Damit sei selbst das ausserordentlich hohe Umsatz- und Gewinnpotenzial des Unternehmens nun eingepreist.
Dagegen ging es für JetBlue um 4,6 Prozent bergauf. Citigroup-Analyst Kevin Crissey sieht mehrere kurz- und langfristige Kurstreiber für die Aktien der Fluggesellschaft und empfiehlt sie deshalb zum Kauf. Die Ticketpreise entwickelten sich vorteilhaft, während die Treibstoffpreise gleichzeitig sänken, erklärte Crissey.
Der Euro notierte im späten US-Handel mit 1,1328 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1320 (Montag: 1,1301) US-Dollar festgesetzt, womit der Dollar 0,8834 (0,8849) Euro gekostet hatte. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen legten um 2/32 Punkte auf 102 2/32 Punkte zu. Sie rentierten mit 2,141. Prozent. (awp/mc/ps)