US-Schluss: S&P 500 steigt dank Athen auf Rekordhoch

New York – Dank eines Hoffnungsschimmers in der Griechenland-Krise hat der S&P-500-Index am Dienstag erstmals in seiner Geschichte die Marke von 2100 Punkten geknackt. Das Börsenbarometer schloss aber dennoch – ebenso wie der Dow Jones Industrial – nur moderat im Plus. Enttäuschende Konjunkturdaten hatten über weite Strecken die Kursen belastet und damit am Ende höhere Gewinne verhindert. So hatte sich zum Beispiel die Stimmung in der Industrie des Bundesstaats New York im Februar überraschend stark eingetrübt. Auch vom Immobilienmarkt kamen negative Nachrichten.

Der Index für die 500 grössten börsennotierten US-Unternehmen gewann am Ende 0,16 Prozent auf 2100,34 Punkte, was den höchsten je erreichten Schlussstand bedeutete. Zuvor hatte der S&P 500 bei 2101,30 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Für den Leitindex Dow ging es um ebenfalls 0,16 Prozent auf 18 047,58 Punkte nach oben, nachdem im frühen Handel noch die Sorgen um Griechenland dominiert hatten. Damit rückt der im Dezember erreichte Höchststand von 18 103,45 Punkten in greifbare Nähe. An der Nasdaq legte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 am Dienstag um 0,03 Prozent auf 4385,34 Punkte zu.

Im griechischen Schuldendrama deutet sich in letzter Minute ein Kurswechsel der neuen Regierung in Athen an – wenige Tage vor Ablauf eines Ultimatums der europäischen Partner des pleitebedrohten Landes. Athen will anscheinend noch an diesem Mittwoch einen Antrag für die Verlängerung des aktuellen Hilfsprogramms bei der Eurogruppe beantragen. Bisher wurde dies von der neuen griechischen Regierung strikt abgelehnt.

«Wir untersuchen die Möglichkeiten einer Verlängerung des Kredite-Abkommens», erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Regierung. Das Sparprogramm gelte aber nicht, hiess es weiter. Was das genau bedeute, wollten die Regierungsquellen in Athen nicht sagen. Damit blieb die entscheidende Frage zunächst offen, ob Athen nun auch bereit ist, die bisher vereinbarten Auflagen der internationalen Geldgeber zu akzeptieren.

Die Eurogruppe hatte Griechenland zuvor eine Frist bis Ende der Woche gesetzt, um die Verlängerung des aktuellen Hilfsprogramms zu beantragen, welches zum Monatsende ausläuft. Am Freitag könnte es zu einem weiteren Treffen der Eurozone-Finanzminister und damit zu einer Rettung in letzter Minute kommen. «Spätestens am Freitag läuft die Zeit für Kompromisse und Vereinbarungen ab, da sich das finnische Parlament vor den Wahlen sehr zeitnah auflösen will, jedoch zuvor (ähnlich wie der Bundestag) einer neuen Regelung zustimmen müsste», schrieb Analyst Christian Jasperneite von der Privatbank M.M.Warburg & Co.

Aus Unternehmenssicht indes blieb es eher ruhig. Unter den besten Werten im S&P 500 zogen die Aktien von Goodyear Tire & Rubber um 2,74 Prozent an. Der Reifenhersteller hatte mit seinem Gewinn im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen. Auch Medtronic hatte beim Ertrag positiv überrascht. Die Titel des Herstellers von Herzschrittmachern und Medikamentenpumpen kletterten um 3,73 Prozent.

Im Dow hatten die Aktien des Kreditkartenanbieters American Express mit plus 1,28 Prozent die Nase vorn. Am Indexende büssten die Papiere der Schnellrestaurantkette McDonald’s 1,36 Prozent ein.

Die Apple-Aktien stiegen im Nasdaq 100 um 0,59 Prozent auf 127,83 US-Dollar. Wie verschiedene Medien am Wochenende berichtet hatten, entwickelt der iPhone-Hersteller bereits seit Monaten ein Elektroauto. An dem Geheimprojekt arbeiteten bereits mehrere hundert Leute, hiess es. Für Apple wäre das ein radikaler Vorstoss in eine ganz andere Branche. (awp/mc/pg)

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