US-Schluss: Dow legt um 1,87% auf 17’489 Punkte zu

US-Schluss: Dow legt um 1,87% auf 17’489 Punkte zu

New York – Mehrheitlich gute Unternehmensbilanzen haben der zuletzt matten Wall Street am Donnerstag einen Höhenflug beschert. Positiv aufgenommene Konjunkturdaten gaben den Aktienkursen einen zusätzlichen Schub.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem satten Plus von 1,87 Prozent bei 17’489,16 Punkten. Seit Wochenbeginn war der New Yorker Leitindex zunächst kaum von der Stelle gekommen. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Donnerstag um 1,66 Prozent auf 2’052,51 Punkte hoch und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gewann 2,03 Prozent auf 4’503,22 Punkte.

Alle Blicke richteten sich derzeit auf die Berichtssaison, schrieb ein Londoner Aktienhändler. Die Märkte könnten durch gute Geschäftszahlen fundamentale Unterstützung bekommen, da die Erwartungen im Vorfeld recht niedrig gewesen seien.

Die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Dezember dürfte die US-Notenbank Fed darin bestärken, die erste Zinserhöhung seit 2006 weiter aufzuschieben. Bereits vor der Sitzung von Europas Währungshütern an diesem Donnerstag hatte nur eine Minderheit der Anleger mit einer enstprechenden Massnahme noch im laufenden Jahr gerechnet. Vor dem Hintergrund anhaltend niedriger Zinsen bleiben Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren eine attraktive Anlage.

Die Verkäufe bestehender Häuser waren in den USA im September überraschend stark gestiegen. Zudem fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet aus. Weder der im vergangenen Monat stärker als erwartet zurückgegange Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren noch die schwächer als vorhergesagt gestiegenen Häuserpreise konnten die Stimmmung spürbar belasten.

Mit Blick auf die Unternehmensbilanzen hatten vor allem die Ebay-Anteilseigner Grund zur Freude. Die Trennung von Paypal hatte die Online-Handelsplattform weniger hart als befürchtet getroffen: Im ersten Quartal nach der Abspaltung des erfolgreichen Bezahldienstes musste die Online-Handelsplattform überraschend wenig Abstriche machen und hob das Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr an. Die Aktien sprangen mit plus 13,92 Prozent an die Spitze des S&P 500. Beim Chip-Spezialisten Texas Instruments sorgten ebenfalls besser als erwartete Geschäftsresultate für ein Kursplus von 11,93 Prozent.

Auch ausserhalb des Technologiesektors konnten die Anleger jubeln. So hatte sich der kriselnde Fast-Food-Riese McDonald’s im dritten Quartal berappelt, was dessen Titel mit Gewinnen von 8,12 Prozent den Dow-Spitzenplatz bescherte. Dahinter gewannen die Papiere von 3M 4,12 Prozent. Beim Mischkonzern war der Gewinn trotz eines rückläufigen Umsatzes überraschend stabil geblieben. Zudem will 3M 1500 Stellen streichen.

Eine starke Nachfrage nach Kunststoffen hatte den Gewinn des Chemiekonzerns Dow Chemical angekurbelt. Die Aktien des BASF-Konkurrenten honorierten das mit einem Anstieg von 5,14 Prozent. Mit plus 1,74 Prozent etwas verhaltener fiel die Kursentwicklung bei Caterpillar aus. Der weltweit grösste Baumaschinenhersteller senkte erneut seine Umsatz- und Gewinnziele.

Beim Pharmakonzern Eli Lilly stand ungeachtet einer besser als erwarteten Gewinnentwicklung sowie einer erneut angehobenen Ergebnisprognose ein knappes Minus von 0,04 Prozent zu Buche. Beim Kreditkartenanbieter American Express sorgten schwächer als erwartet ausgefallene Quartalsergebnisse für Kursverluste von 5,24 Prozent.

Der Euro litt unter den Aussichten auf eine weitere Öffnung der EZB-Geldschleusen – zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1113 Dollar. Bei den US-Anleihen bremste das politische Tauziehen in den USA um eine An- oder Aufhebung der Obergrenze für die Staatsschulden. Richtungweisende zehnjährige Papiere stagnierten bei 99 25/32 Punkten und rentierten mit 2,02 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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