US-Schluss: Verluste – Ölpreise schüren Konjunktursorgen

US-Schluss: Verluste – Ölpreise schüren Konjunktursorgen
(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen haben am Mittwoch Kursabschläge erlitten. Als Belastung erwiesen sich die von den gestiegenen Ölpreisen wieder angeheizten Inflationssorgen. Eine anziehende Teuerung könnte die US-Notenbank Fed dazu zwingen, die Zinsen noch für eine längere Zeit auf ihrem hohen Niveau zu lassen, und so die ohnehin schon schwächelnde Konjunktur zusätzlich bremsen. Gute heimische Daten zur Wirtschaftsstimmung sorgten nur kurz für einen Lichtblick, und auch der Fed-Konjunkturbericht («Beige Book») gab keine Impulse.

Der Leitindex Dow Jones Industrial , der nach einem schwachen Start seine Verluste ausgeweitet hatte, dämmte diese bereits vor dem Beige Book wieder etwas ein. Zum Handelsende stand ein Minus von 0,57 Prozent auf 34’443,19 Punkte zu Buche. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,70 Prozent auf 4465,48 Punkte bergab. Damit knüpften beide Indizes an ihre negative Vortagsentwicklung nach dem langen Wochenende an. Der technologielastige Auswahl-Index Nasdaq 100 , der am Dienstag ein knappes Plus ins Ziel gerettet hatte, sank um 0,88 Prozent auf 15’371,44 Punkte.

Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hat sich im August überraschend aufgehellt, wie der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zeigte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet. Der Indexwert liegt zudem damit den achten Monat in Folge über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine Ausweitung der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet.

Unter den Einzelwerten fielen Southwest Airlines mit einem Kursrückgang um 2,6 Prozent auf. Die Fluggesellschaft geht nun von höheren Kerosinpreisen aus als zuvor. Gleiches gilt für Rivalin United Airlines, deren Aktien dennoch nur 0,3 Prozent verloren. Am Dienstag hatte das Unternehmen mit einem kurzzeitigen Abflug-Stopp für seine Maschinen Schlagzeilen gemacht.

Eine Anhebung der Umsatzprognose liess die Papiere des Drohnenherstellers Aerovironment zur Wochenmitte um knapp 21 Prozent hochschnellen.

Der Hersteller von Multimedia-Spielern Roku überzeugte die Anleger mit Plänen zum Abbau von rund zehn Prozent seiner Stellen, einer Verkleinerung seiner Büroflächen und einer Prüfung seines Produktportfolios: Die Titel zogen um 2,9 Prozent an.

Bei Wework mussten die Anleger nach Anfangsgewinnen einen Kursrutsch auf ein Rekordtief verkraften. Dass der krisengeplagte Anbieter von Büroflächen und Coworking-Arbeitsplätzen fast alle seine Mietverträge neu verhandeln und ungeeignete Standorte aufgeben will, überzeugte nicht dauerhaft.

T-Mobile US profitierte nicht von der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms: Die Aktien der Deutsche-Telekom-Tochter rutschten ab und schlossen zwei Prozent im Minus.

Der Euro bügelte seinen Kursrutsch in Reaktion auf den ISM-Index teilweise wieder aus. In New York kostete die Gemeinschaftswährung nach einem Rückgang bis auf ein neues Tief seit drei Monaten bei 1,0703 US-Dollar zuletzt wieder 1,0725 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0745 (Dienstag: 1,0731) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9306 (0,9318) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen drehten nach dem ISM-Index derweil ins Minus: Zuletzt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,23 Prozent auf 109,70 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg im Gegenzug auf 4,30 Prozent. (awp/mc/ps)

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