US-Schluss: Gewinne – Dow Jones trotzt schwachen IBM-Zahlen
New York – Die US-Börsen haben sich am Montag weiter von den zuletzt deutlichen Kursverlusten erholt. Der Dow Jones Industrial schüttelte überraschend schwache Zahlen des Index-Schwergewichts IBM zumindest teilweise ab und schloss 0,12 Prozent höher bei 16 399,67 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 zog um 0,91 Prozent auf 1904,01 Punkte an und der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,43 Prozent auf 3870,08 Zähler.
Experten sehen die angelaufene Berichtssaison in den USA als Lackmustest für die Bewertungen am Aktienmarkt. Zwar habe IBM die Erwartungen verfehlt, andere Unternehmen hätten allerdings besser abgeschnitten als gedacht, sagte ein Börsianer. Sollte die Berichtssaison insgesamt solide verlaufen, könnten die Konjunktursorgen der Investoren nachlassen. Bedenken in puncto Wirtschaftswachstum hatten den Aktienmarkt in den vergangenen Wochen stark belastet.
Zudem behalten die Investoren die US-Notenbank im Blick. Die Fed dürfte Ende Oktober das Ende ihrer milliardenschweren, zur Unterstützung der Konjunktur initiierten Anleihekäufe beschliessen. «Es gibt keinen Grund, die Käufe Ende Oktober nicht zu beenden», hatte der Präsident der regionalen Notenbank von Dallas, Richard Fisher, am Montag dem Fernsehsender CNBC gesagt. «Die Lage der US-Wirtschaft bessert sich». Die jüngsten Marktturbulenzen hätten an dem Ausblick nichts geändert.
IBM schockte die Anleger mit den Zahlen für das abgelaufene Quartal. Zudem hält die Konzernführung das operative Gewinnziel für 2015 für nicht mehr realistisch. Die Aktien knickten als abgeschlagenes Schlusslicht im Dow Jones um mehr als sieben Prozent ein. An der Spitze standen die Aktien des Unterhaltungskonzerns Walt Disney . Sie kletterten um rund zwei Prozent nach oben.
Für die Papiere des Dienstleisters für die Ölindustrie Halliburton ging es nach überraschend guten Quartalszahlen um 0,61 Prozent nach oben. Gute Stimmung gab es auch bei den Aktionären von Apple . Die Titel des iPhone-Konzerns stiegen vor Geschäftszahlen um mehr als zwei Prozent.
Der Paketdienstleister United Parcel Service (UPS) will angesichts des boomenden Onlinehandels sein Europa-Geschäft ausbauen. Die Aktionäre freute es: die Papiere legten um 0,84 Prozent zu. Die seit Monaten unter Druck stehenden Papiere des Einzelhändlers Sears Holdings schossen um 23 Prozent nach oben. Der Konzern will bei den Aktionären frisches Geld einsammeln. Damit könnten Liquiditätsprobleme gemindert und Zeit für eine Rückkehr zur Profitabilität gewonnen werden, sagte ein Experte.
Der Kurs des Euro legte im US-Handel leicht zu. Die Gemeinschaftswährung stieg auf 1,2805 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2773 (Freitag: 1,2823) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,7829 (0,7799) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 2/32 Punkte auf 101 20/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,19 Prozent. (awp/mc/upd/pg)